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Seilwindenanbau / Erfahrungen

Alles über den Lanz Bulldog - Glühköpfe. In diesem Forum sind auch Beiträge zu Halb- und Volldieseln bis Ende 2009 enthalten.

Seilwindenanbau / Erfahrungen

Beitragvon GuidoKri » 01.03.2019, 14:14

Guten Tag !

Hier möchte ich einen Erfahrungsaustausch starten, der sich mit dem Anbau einer (Lanz / Nachbau) Winde an den Bulldog befasst.
Der ein oder andere träumt vllt. auch davon seinen Glühkopf mit diesem besonderen Bauteil auszustatten. Anbieter gibt es einige (Egelmeers, Hornik, Oppermann,..., ), was aber woher und aus welcher Gießerei stammt, ist fraglich. Fertigen alle wirklich in Eigenregie ?! Sind Teile ggfs. kompatibel? Wie ist die Qualität? Und ganz wichtig: Ich möchte die Winde nicht nur spazieren fahren, sie muss nachher funktionieren!
Eine Winde kaufen (oder bestellen / Wartezeit?) wird nicht das Problem sein, ich denke der Ein- bzw. Anbau ist dann schon eine richtige Herausforderung.

Los geht es mit dem Zapfwellenantrieb. Ein langes Seilwindengehäuse kann bzw. konnte man kaufen (für Getriebe mit 80er Diff / allerdings bei keinem einzigen (!!) Seilwindenhersteller), nur mit der Welle, sonst nichts. Kein Lagerdeckel, kein Einrückmechanismus, keine entspr. Kupplung (Klaue), einzelne Bauteile etc.

Gibt es jmd. der hier entspr. Teile anbietet? Das lange Gussgehäuse passt nicht und muss an vielen Stellen nachgearbeitet werden. Dieses Problem dürften ja (eigentlich) alle haben, die ein solches Gehäuse gekauft haben.

Frage : Wie habt ihr das alles hinbekommen? Läuft und funktioniert die Welle mittlerweile ?

Zum Nachteil ist auch, dass das Nachgussteil den alten Einrücker besitzt und die Welle vorne mit im 'Kegeltrieb' gelagert werden muss. Wenn man eine alte Zapfwelle hat OK, aber diese sind doch eher selten anzutreffen. Der nächste Punkt ist die Klauenkupplung. Eine Schiebemuffe lag in Alsfeld zum Anschauen, verfügbar war das Teil nicht und dann würde einem noch das Gegenstück fehlen (die Klauenkupplung für Winde muss in beide Drehrichtungen funktionieren, daher ist hier keine Rutschkupplung, sondern Klauenkupplung konstruiert).

Man kann natürlich, wenn vorhanden, die originale Zapfwelle mit einer Verlängerung und Lagerbock versehen, allerdings bleibt das Problem der Änderung der Klauenkupplung (sofern man das technisch vernünftig macht und davon gehe ich jetzt aus, wenn man viel Geld für eine Winde bezahlt).

'Plug'n play' funktioniert nicht, auch wenn es so versprochen wird...

Ich denke beim eigentlichen Windeneinbau setzen sich die Probleme fort. Selbst der Anbau des Winden-Kastens erforderte schon 'Nachbesserungen'. Wie schaut es mit der Windenbremse aus?
Wie funktioniert denn die Seilführung?

Vielleicht können diejenigen, die das Projekt Seilwindenanbau bereits abgeschlossen haben einmal berichten, wie es ihnen ergangen ist. Ob die Winde funktioniert und das Seil vernünftig gewickelt, bzw. geführt wird. Auch hier denke ich, kann man viel falsch machen, wenn man nicht selbst nachgedacht hat und den Mechanismus verstanden hat.
Ein Vergleich zwischen den versch. Herstellern bis hin zum Original, wären sicher auch äußerst interessant (z.B. Material, Durchmesser, Zähneanzahlen, Abmessungen versch. Bauteile usw.).

Ich bzw. wir stehen noch am Anfang. Sind dabei das Nachgussgehäuse der Zapfwelle (lang) anzupassen und Teile des Innenlebens nachfertigen zu lassen. Ist nicht einfach, wenn keine 1:1 Vorlage besteht.
Momentan hakt es in der Lagerung der Welle im Klauenkopf. Wer Bilder dazu hat, bitte einstellen, oder PN an mich.

Über einen Austausch freue ich mich und hoffe auf rege Beteiligung !!

Gruß G. Krings
GuidoKri
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Re: Seilwindenanbau / Erfahrungen

Beitragvon GuidoKri » 03.03.2019, 11:17

Hallo !

...hier mal der Auszug aus der ETL...


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Und hier die verschiedenen Schiebemuffen.
Oben links: Rutschkupplung alter Einrücker
Oben rechts: Klauenkupplung junger Einrücker
Unten: kombinierter 'Nachbau‘, Klauenkupplung, alter Einrücker

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Gruß
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Re: Seilwindenanbau / Erfahrungen

Beitragvon GuidoKri » 03.03.2019, 19:12

...der nachgebaute Ausrücker links und eine Originalvorlage rechts.

IMG_2175.JPG



Gruß
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Re: Seilwindenanbau / Erfahrungen

Beitragvon GuidoKri » 04.03.2019, 15:15

Guten Tag !

Hier mal zwei Ärmchen für die Seilführung. Beide stammen von H. Leider variieren bei diesen zwei schon die Länge und die Verzahnung...

Wenn hier schon Unterschiede zu finden sind, wird eine vernünftige Seil-Wicklung wohl zur Lotterie !

Ggfs. könnte mal jmd. Bilder eines Originalteils einstellen und Abmasse nennen.

Gruß Guido

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Re: Seilwindenanbau / Erfahrungen

Beitragvon GuidoKri » 05.03.2019, 11:29

Hier mal ein Bild der Zahnräder für die Seilführung. Bild stammt vom Stand E. in Alsfeld.

Ggfs. konnte jemand schonmal Vergleiche anstellen mit/zum Original?
Sollte der Nachbau vom Original abweichen (aus welchen Gründen auch immer das gemacht wird?!) dürfte das vernünftige Führen und Wickeln des Seiles damit auch zum Wunschdenken werden.

In der Anleitung zur Winde spricht Lanz von Seilstärken 13 mm und 14,3 mm. Vllt. gab es tatsächlich dann unterschiedliche Zahnräder für die Wicklung (schon ziemlicher Aufwand, den Lanz dann betrieben hätte)... ein Blick in eine ETL könnte helfen.

Frage : Hat jemand eine Ersatzteilliste zur Lanz Winde ?

Walter Enz hat in der Zeitschrift 'Der Schlepperfreund' vor einigen Jahren auch mal etwas zur Lanz-Winde geschrieben. Leider habe ich diesen Bericht nicht mehr in vollständiger Form.
Vllt. kann auch hier noch jemand aushelfen.

Gruß Guido


IMG_2176.JPG
IMG_2176.JPG (192.6 KiB) 12421-mal betrachtet
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Re: Seilwindenanbau / Erfahrungen

Beitragvon GuidoKri » 05.03.2019, 13:27

Vielleicht kann auch jemand seine Überlegungen / Erfahrungen bzw. die Funktionsweise zu den speziellen Zahnrädern mitteilen.

Zum Vernünftigen Wickeln des Seiles muss die Geschwindigkeit des Führungsschlittens relativ konstant sein. Der oder ein Kurbeltrieb erzeugt aber eine sinusförmige Geschwindigkeit. In den End- Wende- oder Todpunkten null bzw. geringe Geschwindigkeit. Bei 90° oder 270° dann maximal.
Die Geschwindigkeit muss also an den Endpunkten angehoben, in der Mitte der Seiltrommel abgesenkt werden.
Dazu nutzt Lanz diese speziellen Zahnräder. Die zwei kleinen Zahnräder auf der antreibenden Welle erzeugen also einmal 'langsam', einmal 'schnell'. Genauer das kleinere Zahnrad für langsamer, das größere Zahnrad für schneller. Das 'Gegenstück Zahnrad' ist auf der flachen Seite also schnell, auf der leicht gewölbten Seite langsam (muss ja auch mehr Weg / mehr Zähne abfahren).

Egal wie ich aber jetzt mein Führungsärmchen (gedanklich) positioniere, kommen meine Überlegungen nicht ganz hin. Denn der Schlitten macht einen 'Hinweg' (z.B. auf Trommel nach rechts wickeln) und wieder den Rückweg (Trommelwicklung nach links). Er müsste ja dann wieder die gleiche Geschwindigkeit haben (wie 180°) zuvor...tut er aber laut meinen Überlegungen nicht.

An den flachen Seiten des großen ovalen Zahnrades (da wo also jeweils die Geschw. gewechselt wird) nehme ich jetzt mal die Endpunktlagen an. Dann hat aber der Schlitten auf dem Weg nach rechts eine andere Geschwindigkeit als auf dem Weg nach links.
Verdrehe ich das Ärmchen gedanklich um 90° weiter passt es auch nicht mit den Geschwindigkeiten.

Wo ist da mein Denkfehler ? Ist etwa die 'Banane' als Verbindung von Führungsärmchen zum Schlitten der Grund dafür ?

Gruß Guido
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Re: Seilwindenanbau / Erfahrungen

Beitragvon Kon87 » 05.03.2019, 19:21

Servus.

Du schreibst:
Der oder ein Kurbeltrieb erzeugt aber eine sinusförmige Geschwindigkeit. In den End- Wende- oder Todpunkten null bzw. geringe Geschwindigkeit. Bei 90° oder 270° dann maximal.
Die Geschwindigkeit muss also an den Endpunkten angehoben, in der Mitte der Seiltrommel abgesenkt werden.


Ich hab zwar nicht wirklich Ahnung von der Lanz-Winde, aber rein aus der Überlegung heraus, muss an den Endpunkten die Geschwindigkeit gar nicht angehoben werden. Es muss schließlich am Ende doppelt so viel Seil aufgewickelt werden, wie auf der restlichen Trommel. Zum einen die letze Windung der unteren Seillage und zum anderen die erste Windung der neuen Seillage darüber. :kratz:

Gruß
Schos
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Re: Seilwindenanbau / Erfahrungen

Beitragvon GuidoKri » 05.03.2019, 20:01

...könnte man meinen, dürfte aber nicht so sein...
Spielen wir die Situation doch mal durch. Verlangsame ich an der 'ohnehin schon langsamen Stelle' noch mehr, rächt sich das in der Mitte der Trommel. Da wäre der 'schnelle Bereich' dann noch schneller...
Oder der Schlitten kommt ans Trommelende an und fährt wieder vom Trommelende weg. Er durchläuft diesen Bereich also zweimal, verweilt also ohnehin 'lange' in diesem Bereich. Ankommend / Lage voll machen, abfahrend / neue Lage starten...

Habe nochmal über das ovale Zahnrad mit den unterschiedl. Geschwindigkeiten nachgedacht. Es muss in der Deachsierung von Schlitten und Drehärmchen begründet sein, ggfs. hat die Banane einen zusätzlichen Einfluss. Aber die flachen Seiten oder kurzen Seiten des Zahnrades (beide gleich) müssen die Endlagen der Seilführung sein. Es käme sonst nicht hin, bzw. ergibt keinen Sinn.
Läge Dreharm und Schlitten in einer Achse, dürfte ein ovales Zahnrad ausreichen...nicht dieses ovale und 'doppelte‘ Zahnrad...

Vllt. kann ein Maschinenbauingenieur hier für etwas Klarheit sorgen ?


Gruß Guido
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Re: Seilwindenanbau / Erfahrungen

Beitragvon GuidoKri » 07.03.2019, 16:51

...vor einigen Jahren wurden schon einmal Lanz-Winden nachgebaut. Die sogenannten Behrens-Winden.

Wer kann denn da mal Infos zu geben über Qualität und Funktionalität ?

Ich meine mal gehört zu haben (und damit kann ich auch voll daneben liegen), dass bei diesen Winden die Seilführung nicht funktioniert, da sie die speziellen Zahnräder nicht fertigen konnten.
Gerne dürfen sich die Gebr. Behrens dazu äußern oder diejenigen, die eine solche Winde spazieren fahren den Gegenbeweis antreten!

Was sich aber bisher schon herausgestellt hat, ist, dass man noch sehr viel selber bauen, anpassen und nachdenken muss, um eine 'Lanz'-Winde (jeglichen (neu)Herstellers) ans Laufen zu bekommen.
Drehen wird sie dann...vernünftig wickeln ist dann noch die Königsdisziplin.
Dass die Spul-Ärmchen eines Herstelles schon so massiv abweichen, zeigt doch, dass die eigtl. gar nix verstanden haben und entgegen jeder Norm produzieren. Heute werden die Nuten mal um 5° verdreht gestoßen und die Länge des Ärmchens wird nach Lust und Laune gemacht.
Klingt hart, spiegelt aber die Realität wider. Leider weit weg von der von Lanz-Mannheim forcierten 'Präzision und Langlebigkeit'.

Beim O. kann man laut Anzeige eine Winde komplett EINBAUFERTIG (!!) mit Seil UND Zapfwelle kaufen. Hat das schonmal jemand ausprobiert? Klingt fast zu schön, um wahr zu sein.

...träumen wir mal ein wenig weiter von der Winde...

Gruß Guido
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Re: Seilwindenanbau / Erfahrungen

Beitragvon HR9 » 09.03.2019, 09:17

Von lb homepage:
Bild

Die bilder von die zahnrader stimmen uberein mit die original teile.
Hebel oben= mittel schnelle geschwindigkeit?
Es scheint mir das es das ziel ist in eine richting grober zu wickeln und in die andere feiner?


MfG
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Re: Seilwindenanbau / Erfahrungen

Beitragvon HR9 » 09.03.2019, 09:23

https://www.g-r-rombach.com/index.php?s ... u&video=89

Die bananenform hat keine einfluss auf die lochabstand von diese hebel. Hat denke ich mit bodenfreiheit zu tun. Die ausgangswelle ist auch im mitten von spulvorrichtungswelle. Anlenkhebel oben oder unten ergibt also die gleiche ubersetzung am spulvorrichtung.

MfG
HR9
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Re: Seilwindenanbau / Erfahrungen

Beitragvon GuidoKri » 13.03.2019, 15:07

...die Zeichnungen lassen eine Position nur erahnen und geben keinerlei Aufschluss über die richtige Positionierung. Es sind halt nur Zeichnungen zur Veranschaulichung und keine techn. Pläne / techn. Werkszeichnungen.
Ggfs. hat ja schonmal jmd. (damals war es) Frau Hofer vom Lanz-Archiv (John Deere) kontaktiert und Material zur Winde erhalten und könnte es hier nun 'teilen' ?

Bei Winden mit Stopfen unten könnte man mit einem Endoskop hineinsehen und Zahnradstellungen ggfs. sehen. Bei Winden mit Stopfen oben wird es wohl keine Chance geben ohne zu zerlegen...
Ein 'blindes' Ausprobieren der Position dürfte ohne das richtige Verständnis auch sehr mühselig werden.
Baut man nämlich einen Nachbau-Arm drauf und es stimmen sowohl Länge, als auch Nutenposition nicht, wird das Wickeln nicht bzw. nie (wie original) funktionieren.

Wie schaut's denn aus?
Schreibt doch mal oder zeigt ein Video.
Bei wem wickelt die Winde ordentlich und bei wem nicht?
Hier können wir gemeinsam eine Lösung finden bzw. an einer Lösung arbeiten.

Ihr fahrt doch eure Lanz-Winde nicht nur spazieren, oder etwa doch ?!
Oder fahrt ihr die Winde nur spazieren, weil sie nicht richtig wickelt bzw. wickeln kann?
Das kann man ändern, hier findet ihr Hilfe!
Ich kenne mind. 5 Beispiele, da hängt die Winde (tatsächlich) nur zur Optik drunter.


Gruß G
GuidoKri
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