Re: Erfahrungsaustausch - Was muß man beachten beim Kauf eines alten Lanz !


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Geschrieben von rombach am 24. April 2003 13:04:56:

Als Antwort auf: Erfahrungsaustausch - Was muß man beachten beim Kauf eines alten Lanz ! geschrieben von Rolf Schuh am 22. April 2003 20:36:47:

hallo,

kann die empfehlungen von martin nur bestätigen, vor allem was die billigangebote und so manche "laufenden" lanz anbetrifft. genau bei diesen punkten fallen gerade neulinge oder technisch weniger bewanderte lanz-interessenten reihenweise auf schrott herein. man kann das nicht oft genug sagen, viele verstehen das aber erst wenn es zu spät ist, d.h. wenn sich der bulldog bei der restauration als fass ohne boden entpuppt. oft werden aber auch die eigenen möglichkeiten (technische ausstattung...) bzw. fähigkeiten für die restauration bei weitem ÜBERschätzt sowie die folgeinvestitionen, die im zuge der restauration entstehen sehr UNTERschätzt. bei einer schlechten ausgangssubstanz und geringen eigenen möglichkeiten bzw. fähigkeiten eine vielzahl von arbeitsintensiven arbeiten selbst durchzuführen können die restaurationskosten den kaufpreis des unrestaurierten fahrzeugs um ein vielfaches übersteigen. die kosten der restauration hängen aber auch vom eigenen qualitätsanspruch und geschmack ab. der eine mag es lediglich optisch aufpoliert als museumsfahrzeug und weniger zum fahren, der andere als hochglanz und chrom/messingbestückte eigencreatur oder gar als bj. 2003er repro-lanz, oder eben nur original rostig mit patina und dazu technisch 1a. alles ist möglich.
auf jeden fall sollte man immer auf äusserliche erkennbare schäden (frostschäden am zylinder, zylinderkopf, schweissungen an kopf, zylinder, getriebegehäuse) genau achten. auch unter die schwungraddeckel sehen (wie sehen die keilnuten an der kurbelwelle aus, bruch an den schwungmassen, mit blechen unterlegt usw.). wenn möglich das fahrzeug (nicht nur gerade ein paar meter) probefahren und auf verdächtige geräusche achten. ferner ist es ratsam auch die komplettheit und originalität zu beachten (fussbremsanlage vorhanden, radgewichte, felgen original, nachgussteile / nicht originale austauschteile angebaut, blechteile original und verwendbar ...). sich auch nicht von einer schönen optik (farbe...) "blenden" lassen, viel wichtiger ist eine gute technische substanz! am besten dazu fachliteratur kaufen, wie z.b. die bände von kurt häfner /erst heinl / michael bach um sich über die typenvielfalt, fahrzeugnummern und aussehen anhand der zahlreichen abbildungen/tabellen vorab zu informieren. mit einem guten vorwissen kann man am ende einiges (lehr-)geld sparen und so manch weniger faires bulldog-angebot entlarven ! das wichtigste ist aber immer noch die zahlreichen angebote auf dem markt sehr genau zu vergleichen um sich persönlich ein urteil zu machen "was bekomme ich wo für's geld geboten". das hilft am ende das meiste geld zu sparen und sollte genauso auch bei der ersatzteilbeschaffung beachtet werden. "billiger schrott" der nicht passt oder nicht lange hält wird genauso wie qualität angeboten. qualität hat aber seinen preis. letztendlich zählt eben nur ein gutes preis-leistungsverhältnis und wenn schon "billig" dann bitte NACH fertiggestellter restauration!

viele grüsse
r. rombach




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