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Startprobeme beim Lanz 2016

Alles über den Lanz Bulldog - Glühköpfe. In diesem Forum sind auch Beiträge zu Halb- und Volldieseln bis Ende 2009 enthalten.

Startprobeme beim Lanz 2016

Beitragvon jörg b. » 13.12.2007, 21:37

Ich habe einen Lanz Bulldog D2016, welcher sehr schlecht startet. Die Einspritzpumpe und die Düse habe ich schon überprüfen lassen, anschließend habe ich alles entlüftet und es hat sich nichts geändert. Der Bulldog pendelt ewige Zeiten, springt dann an um nach einigen Sekunden wieder aus zu gehen, obwohl ich noch immer Vollgas gebe. Erst beim zweiten oder dritten Mal bleibt der Bulldog an. Wer von E :?: uch kann mir da weiterhelfen? :?: :?:
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Beitragvon Socke » 14.12.2007, 12:09

Du hast die Düse prüfen lassen? Von wem, und bist Du Dir sicher, daß derjenige auch weiß, worauf es ankommt? Wir hatten auch dieses Problem, bei uns hatte sich der Düseneinsatz verabschiedet. Beim konventionellen Test mit dem Abdrückgerät sah noch alles ganz gut aus (Volle Ladung, Hebel zügig gedrückt), wenn man aber mal versucht, bei den kleinen Mengen, die beim Anpendeln eingespritzt werden, eine gute Zerstäubung hinzukriegen, dann war es Essig. Im übrigen, eigentlich kann man es hören: Beim Vorpumpen muß ein hoher Ton zu hören sein, dann zerstäubt die Düse gut. Versuch das auch mal mit kleiner Menge.
Wenn er allerdings wieder ausgeht, würde ich auf Luft in der Einspritzleitung tippen. Hast Du auch das Druckhalteventil in der Pumpe geprüft?
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Onkel Doktor

Beitragvon bulli1706 » 18.12.2007, 12:43

:lol: hallo Jörg,
Du hast mich ja schon mehr über die Probleme mit Deinem Bulldog schnacken hören, als Dir lieb war. Trotzdem möchte ich meinen Bericht von unseren Bemühungen im Spätsommer hier bringen; denn ich hoffe, so einen Profi-Schrauber wie Socke, der Dir schnell und gut geantwortet hat, aus seiner Ecke locken zu können und vielleicht mehr zu erfahren. Ich möchte hier also nicht klugscheißen sondern Dir weiterhelfen. Im Sommer war ich also wegen der Startschwierigkeiten bei Dir. Beim Vorpumpen war kein Quietschen als Reaktion einer einwandfreien Einspritzung zu hören. Keine Luft im System. Vorpumpweg knapp aber ausreichend. Also Düse raus, zerlegt und in sauberem Diesel wieder zusammengesetzt. Bei diesen Arbeiten zeigte sich Schmutz in der Anlage. Also auch Pumpe raus, zerlegt und ebenfalls in sauberem Diesel wieder zusammengebaut und vor dem Einbau Kraftstoffilter und Leitungen gereinigt und neuen Papierfilter eingesetzt. Da nach diesen Arbeiten keine wesentliche Besserung beim Vorpumpen eintrat, erreichten wir durch Verstellen am Vorpumpgestänge ein hörbares Quietschen beim Vorpumpen, das merkwürdigerweise bei Leerlaufstellung kräftiger war als bei Vollgasstellung. Wir konnten uns keinen Reim aus dieser Merkwürdigkeit machen, haben dummerweise aber auch nicht versucht, den Bulldog mit Leerlauf zu starten. ..hätten wir wenigstens mal probieren können. Der Bulldog sprang jetzt sicherer an als vor diesem Tag, ging aber danach aus. Nach dem Neustart blieb er laufen und machte bei der Probefahrt eine tadellose Figur, war kräftig, rauchfrei und temperamentvoll. Da ich das Ausgehen gleich nach dem Start für Altersschwäche hielt ( zu niedrige Kompression für ausreichende Zündtemperatur ), probierte ich ein paar Tage später ein kurzes Nachglühen nach dem Start mit Erfolg und empfahl das beizubehalten als Zugeständnis auf die Abnutzung der Maschine. Dein Bulldog springt von Hause aus sehr leicht an. Andernfalls sind Veränderungen durch Schmutz, Abnutzung oder unsachgemäße Reparatur entstanden. Auch im Motor stark verschlissene Bulldogs Deines Typs springen noch gut an, wenn die Einspritzanlage in Ordnung ist. Das Laufbild war gut. Für einwandfreien Start aber ist außerdem ein richtiger Düsendruck von 120 Atü wichtig und die richtige Stellung des Pumpenkolbens auf Startstellung. Diese erreicht er bei Vollgasstellung durch Überwindung der Vollastfeder im Regler. Wir haben das im Stand am Ölergestänge kontrolliert. Die Anlage spritzt dann wesentlich mehr Dieselöl pro Pumpenhub ein als bei Vollast und außerdem bei Deinem Typ mit Spätzündung. Es reicht erfahrungsgemäß nicht, die zum Starten notwendige Dieselmenge nur durch vielfache Pumpenhübe zu erreichen. Da bei vielen alten Bulldogs die Welle vom Vorpumpnocken nachgibt und kein ausreichendes Vorpumpen mehr ermöglicht, sollte nach Ausreizen der Einstellmöglichkeiten die Schwungscheibe runter und das sichtbare Wellenende bis leicht in den Hebel hinein geschlitzt werden, damit nach Entfernen der Schweißnaht eine leichte Verdrehung der Welle nach links gegen den Hebel und anschließendes Heften erfolgen kann. Vor dem Festschweißen prüfen, ob der Hebel nicht in den Zahnkranz des Schwungrades greift. Danach muß aber die Anschlagschraube am Hebel neu eingestellt werden, damit die Pumpe beim Vorpumpen keinen Schaden nimmt. An Deinem Bulldog haben wir die Notwendigkeit dieser Maßnahme geprüft und für noch nicht sehr notwendig gehalten. ( Vielleicht waren wir auch zu bequem. Vielleicht nochmals prüfen! ) Nach diesen Arbeiten empfand ich Deinen Bulldog nicht als taufrisch aber doch als brauchbar. Jetzt wundern mich Deine neuen Schwierigkeiten. Auch wenn Du eine Stabglühkerze eingebaut hast, müßte deren Funktion am Glühüberwacher zu sehen sein. Die fällt also als Ursache aus.
Wenn Du andere Bulldogs mit Hura starten siehst, wirst Du mit dem Erreichten nicht zufrieden gewesen sein und weiter gefummelt haben. Das ist verständlich und für den Zuwachs an Wissen vorteilhaft, nicht immer für den Trecker. Ein Staubkörnchen in Düse oder Pumpenventil , wie es beim Montieren leicht mit rein kommt, ist wie ein Felsbrocken vorm Gartentor. Das wird leider zu oft nicht bedacht. Nun hoffe ich auf viele freundliche und für Dich brauchbare Antworten.
:wink:
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Beitragvon jörg b. » 19.12.2007, 06:56

Was Bulli 1706 Schreibt ist Richtig wir haben viel gearbeitet die Düse ist inzwischen durch eine Landmaschienen Werkstatt überprüft und mit 120 Bar Druck für gut befunden worden. Die Einspritzpumpe befindet sich im moment noch in den Händen eines Boschdienstes.
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Überprüfen der Düse

Beitragvon Socke » 19.12.2007, 23:30

Genau das, überprüfen der Düse haben wir auch machen lassen, Befund: In Ordnung. Nur - mit dem Düseneinsatz war der Schlepper nicht zum Laufen zu bewegen. Er machte allerdings beim Einspritzen auch kaum noch ein Geräusch.
Das Problem ist meiner Meinung nach, daß die immer viel zuviel durch die Düse drücken, bei der Prüfung (Bei Bosch haben die mir gesagt, zwei volle Hübe pro Sekunde wäre Vorschrift), verglichen mit der Mini-Menge, die beim Pendeln eingespritzt wird. Das ist etwas anderes, als bei einem Motor, der ganz durchgedreht wird. Immer, wenn wir die Menge bei der Prüfung stark verkleinerten, war schon nix mehr mit zerstäuben. Ganz Charakteristisch: Das singende Geräusch beim Einspritzen fehlt dann auch. Wir haben auch zwei neue Nachrüst-Düseneinsätze probiert - leider auch nicht besser. Nun haben wir einen neuen Originalen-und siehe da-startet wie nichts gutes.
Aber das ist ja nur eine der Möglichkeiten... Deiner springt ja immerhin an und geht dann wieder aus-kann eigentlich nur Kraftstoffmangel sein... eigentlich... Wünsche Dir, viel Glück!
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Spaltmaaß

Beitragvon bulli1706 » 20.12.2007, 21:26

:D hallo Jörg
Kalle meint , Du solltest das Spaltmaaß prüfen und im Falle von zu hohem Wert ( über 1,5 ) einen dünneren Ring einsetzen, um die verlorene Kompression wieder zu bekommen. Bitte wirf den alten Ring nicht weg und gib ihn auch nicht weiter; denn nach einer Reparatur an Deiner Kolbenbolzenlagerung müsstest Du ihn evtl. wieder einsetzen. Ein Tip fiel Kalle dazu ein: Da Dein grüner Bulldog nach der entsprechenden Reparatur zu hart läuft, bräuchte er den Ring vom blauen Bulldog und der Blaue den vom Grünen. Hast Du das verstanden? Also, wie wäre es mit einem Tausch? :wink:
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