Moin zusammen!
Wollte mal wieder von einem Sorgenkind berichten und nach Antworten für ein paar Fragen suchen…
Es geht um einen D1616 Bj 1955. Der Motor ist vor über 10 Jahren restauriert worden, nicht von uns, deshalb wissen wir relativ wenig darüber. Danach lief er über viele Jahre sehr ordentlich, ohne Mucken und Aussetzer, sprang gut an usw. Dann, vor einiger Zeit, bemerkten wir komische Geräusche, die wir zunächst nicht einordnen konnten. Nach einigem Suchen stellten wir ein deutliches Spiel der Kurbelwellenlager fest, was vorher natürlich nicht vorhanden war. Wir also alles zerlegt, um die Ursache zu finden. Resultat: nix gefunden, schien alles einwandfrei. Auch die Lager waren in einem tadellosen Zustand.
Dann haben wir alles wieder zusammengesetzt und die Lagerung neu eingestellt. Das hat aber leider nicht sehr lange gehalten. Bereits wenige Wochen später trat das gleiche Problem wieder auf. Wir dachten schon, das Gehäuse oder der Lagerdeckel wäre irgendwo gerissen oder so. Aber nix dergleichen.
Jetzt haben wir die Kurbelwelle wieder ausgebaut und diesmal auch die Lager abgedrückt. Das war eine Sauarbeit, denn es stellte sich heraus, dass dort mal übelst rumgepfuscht worden ist. Die Abdrückgewinde in den Kurbelwangen waren total versaut, es war sehr schwierig, diese wieder gangbar zu machen. Anhand der Nummern stellten wir fest, dass es zwei unterschiedliche Lager waren, das ist ja auch schon mal für die Füße.
Hier mal ein kleiner Einschub: Kann das prinzipiell zum Problem werden oder kann man auch zwei verschiedene Lager sorgenfrei verwenden? Ich weiß, dass bei unserem 6006 zwei komplett unterschiedliche Lager verbaut sind, mit verschiedener Anzahl der Rollen und auch verschiedenen Kegelwinkeln. Müssen wir hier nachbessern?
Nun gut, nach Demontage der Lager kam das Hauptproblem zum Vorschein, was vorher nicht zu entdecken war: scheinbar hatten die Innenschalen der Lager auf der Welle Wandertag gehabt, alle beide sogar, und dabei ein paar Zehntel von der Anlagefläche der Lager an den Kurbelwangen weggearbeitet. Hier jetzt meine Frage: Sehe ich das richtig, dass diese Anlagefläche eigentlich glatt sein müsste, d.h. keine Stufe von der Größe der Lagerschale? Die gesamte Fläche ist ja ein wenig größer als die Lagerschale selbst.
Mithilfe einer Drehmaschine stellten wir fest, dass ein Lagersitz nicht einmal rund läuft, man konnte einen Rundlauffehler von über 3 Zehnteln messen.
Wir haben nun geplant, die Welle aufarbeiten zu lassen. Sollten wir die Anlagefläche auch wieder auf das Originalmaß bringen? Weiß jemand dieses Maß zufällig?
Oder reicht es, die Fläche plan abzudrehen, dass sie wieder gratfrei und rund- und planlaufend ist?
So, vielleicht kann mir ja jemand helfen, vielen Dank schon mal,
Gruß Christian