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echter 7506?

Alles über den Lanz Bulldog - Glühköpfe. In diesem Forum sind auch Beiträge zu Halb- und Volldieseln bis Ende 2009 enthalten.

echter 7506?

Beitragvon Winzer » 09.02.2008, 02:15

Hallo zusammen,

habe im Auktionshaus einen 7506 gefunden:

http://cgi.ebay.de/Lanz-Bulldog-Gluehkopf-25-PS-D7506-Originalzustand...

Mit der Fahrgestellnummer habe ich ein Problem-kenne von Lanz nur 6 stellige Nummern. Hier ist ein Typenschild mit 7 Zeichen und sogar einem Buchstaben dabei.

Was sind das für Bulldogs? Importmaschinen?

Das seltsame ist, daß kein Brief dabei ist :?:

Bin für jeden Hinweis dankbar.

Michael
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FIN

Beitragvon Schruppert » 09.02.2008, 08:40

Hallo Michael,

die Fahrgestellnummer ist nur auf dem Typenschild erkennbar. Dieses ist imho nicht Original. Lanz hat meines Wissens nur eigene Typenschilder verwendet, d.h. keine, bei denen auch der Herstellername noch einzuschlagen war. Somit stellt sich die Frage, ob der Schlepper wirklich die abzulesende FIN hat oder ob er ggf sogar aus mehreren anderen Fzgen zusammengebaut ist. Die eingeschlagene FIN müsste zumindest dem Kurbelwellenstumpf Stirnseitig und dem Luftklappensitz abzulesen sein. Wäre schön, wenn die Nummern übereinstimmen.

Wünsche frohes Schrauben

Stefan
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Beitragvon 1506! » 09.02.2008, 18:47

Hallo,

wie man sieht ist das kein originales Lanz Tyenschild. Alles das, was man später oder gar neu anbringt, austauscht usw. ist so eine Sache für sich. Vor allem sind neue Typenschilder sehr geduldig mit dem, was man da nach Herzenslust alles reinschlagen kann. Ich wäre dabei durchweg vorsichtig! Es soll Fälle geben, wo auf diese Weise aus einem D6006 ganz leicht ein D6007, aus einem D9506 ein D9531 oder an eine Imitation einfach die FIN von einem echten Lanz eingeschlagen wurde, damit er "originaler" wird...
Ob ein Bulldog mit so einer Nummer dann äußerst selten im Sinne von etwas Besonderem ist, man dahingestellt sein :roll: Mir wäre ein altes Typschschild mit der richtigen FIN viel lieber.

Gruß

1506!
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Beitragvon HRK1940 » 09.02.2008, 20:55

Na ich finde so ein KTA-Typenschild aus der DDR allemal ehrlicher als die nachgeschlagenen von heute. :wink: Würde ich so lassen. Ursprünglich war das sicher kein D7506, denn der hatte bei diesem Baujahr ne Amaturenwand und nicht den offenen Fahrerstand vom 25 Acker- oder 20er Acker-/Ackerluft. Vermutlich ein auf Sechsgang umgerüsteter D 7500, vielleicht mal Eisenbereift, siehe "Pionier"-Frontfelgen. Das kein Brief dabei ist ist doch nicht ungewöhnlich und nicht nur bei Maschinen aus dem ehemaligen Arbeiter- und Bauernstaat. Schöne Patina, schöne Maschine!
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Beitragvon Lanz9531 » 10.02.2008, 10:58

hallo,

ich denke das es sich hier um einen ehemaligen Holzgasbulldog handelt. Er hat eine Federachse und die typischen Felgen, außerdem hatten die HNG3-Holzgasbulldog im Zweistoffverfahren keine Armaturentafel und dennoch eine Leistungsangabe von 25PS nach dem Rückbau.

gruß
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Beitragvon 25er » 10.02.2008, 11:53

ich denke auch, daß es sich um einen zurückgebauten Holzgasbulldog nach Zweistoffverfahren Imbert handelt. Indizien: die hochgezogenen,halbrunden Stehbleche, die Federachse und die typischen Holzgasfelgen. Die Schleppernummer müsste sich um 520000 bewegen. Die Gasschleuse ist nicht mehr vorhanden. Zylinder,Tank und Auspuffkrümmer sind vom normalen Glühkopf. Was man in keinem Fachbuch liest: ab 1941 wurde die Ackerschiene mit den Traversen und der Handbremshebel geändert. Wie bei diesem Bulldog auch.
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Beitragvon Winzer » 10.02.2008, 12:44

Danke für die vielen Beiträge.
Kann mir nun ein Bild machen, nachdem ich die Maschine gesehen habe.

Viele Grüße an alle

Michael
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Beitragvon HRK1940 » 10.02.2008, 13:47

Hallo, der Bulldog zeigt auf den ebay Bildern nicht ein einziges Merkmal welches zweifelsfrei und ausschließlich auf einen Holzgas-Bulldog hin deutet. DDR-Felgen, D7500 Stehbleche und Federachse sind keine Beweiskette. Eure Mutmaßung hilft vielleicht dem Verkäufer etwas "hin zu modeln". Noch ein paar Knotenbleche an den Vorderachswinkel anbraten, hohes Holzgassteigrohr hab ich noch liegen (bei Bedarf ne Mail :wink: ), lange Kühler gibts bei jedem Händler... Nein, das ist ein ganz normaler D7500 vom Bauern zum 06 aufgerüstet. Was denkst Du Winzer jetzt nachdem Du ihn gesehen hast?
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Beitragvon 25er » 10.02.2008, 14:39

Fakt ist, das ist schöne Maschine. Alles ist möglich. Der Verkäufer schreibt er hat ihn vor 20 Jahren in Cham gekauft - das schliesst aber die DDR aus. Man müsste an die Luftklappen schaun, da steht eh die richtige Schleppernummer, die alles aufklären täte. Aber D7500 - Attribute hat die Maschine natürlich auch.
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Beitragvon HRK1940 » 10.02.2008, 19:08

Ja, ohne Frage eine schöne Maschine. Der evtl Kauf vor 20 Jahren in Cham schließt die DDR aber keineswegs aus. Kenne einige Bulldogs die vor dem Fall der Mauer rübergeholt worden sind. Das sind natürlich oft "exclusive" Exemplare gewesen, aber auch "normale" Acker- oder Ackerluft-Maschinen. Insgesamt ein unrühmliches Kapitel, im Grunde für alle Beteiligten. Meiner Meinung ganz besonders für die sogenannten "Veteranenfreunde" und damit meine ich keineswegs nur die aus dem damaligen West Germany. Deshalb wird ja auch bis heute der Mantel des Schweigens drüber geworfen.... Heute wandern sie ja eher wieder in die andere Richtung. :wink:
Aber stimmt schon-alles ist möglich. Nichts für ungut :D Es grüßt die Raupe
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Beitragvon 1506! » 11.02.2008, 09:12

Hi Raupe,

Du sagst es. Achja, die Herrschaften, die sich heute im "vereinten" Bulldogetummel gerne noch als besonders "wichtig" hervortun als die lieben Bulldog- und Veteranenfreunde aus alten Zeiten, Zeiten vor 1989 wo die längst ihre fetten Geschäfte mit "West Germany" machten. Wahrscheinlich ging es eher um andere Stücke als nur einen solchen D7506. Über die gewissen Methoden mag man mutmaßen. Schön wie man sich darüber ausschweigt. Heute als Saubermänner wird man geehrt :?
Den schön patinierten 25PS in der Auktion finde ich ganz nett , jedenfalls soweit man es von den Fotos her sehen kann. Egal woher er nun stammt, tendiere eher zu einem 7500 der auf 7506 umgebaut wurde als auf einen ehemaligen Holzgasbulldog.

Gruß

1506!
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Beitragvon Hendrik Deters » 11.02.2008, 10:18

Moin!

Zwei Dinge stehen doch fest:
Erstens: Der 25er steht definitiv nicht mehr in seiner ursprünglichen Form da, egal wie er mal ausgeliefert wurde.
Zweitens: Der 25er lief in der DDR. Die Felgen und das Lenkrad sagen doch alles.

Theoretisch könnte es tatsächlich ein ehemaliger Holzgasbulldog sein. Dafür spräche die Kombination aus den speziellen Stehblechen und der Federachse. Diese Kombination hat es meines Wissens sonst bei keinem anderen 25er gegeben.
Dagegen spricht allerdings der Tank, da hier bei rückgebauten Holzgasbulldogs der Durchlaß für den Gaskanal zugeschweißt wurde. Die Anschlüsse für die Dieselleitungen liegen hier ca. 20 cm höher, das Tankvolumen ist dementsprechend niedriger.
Der Bulldog aus eBay hat die normalen, tiefliegenden Anschlüsse am Tank, was gegen einen Holzgasbulldog spricht.
Man müsste sich den Bulldog aus nächster Nähe anschauen und z.B. prüfen, von welcher Seite der Kühlventilator die Luft ansaugt (Holzgasbulldogs saugen die Kühlluft auf der Auspuffseite an). Ein weiters, totsicheres Kriterium ist der durchbohrte "Einhakknopf" für die Kühlwasserdeckelfeder vorne am Wasserkasten. Diese Feder war bei den Holzgasbulldogs genau andersherum eingehängt als bei den "normalen" Bulldogs, da sie wegen der Holzgaskesselverkleidung nicht erreichbar gewesen wäre.

Die montierten Felgen sind allesamt nicht original und könnten auf einen umgebauten Ackerbulldog schließen...oder auf alles andere. Man darf halt nicht vergessen, daß auch dieser Schlepper seine 65 Jahre auf dem Buckel hat und drei Staatssysteme durchlebt hat.

hohes Holzgassteigrohr hab ich noch liegen (bei Bedarf ne Mail ), lange Kühler gibts bei jedem Händler...

Daß es bei den D75.. unterschiedlich hohe Steigrohe und Kühlerelemente gegeben hat, ist mir neu.

Hier mal ein Bild eines (echten) umgebauten Holzgasbulldogs Bj. 1942, er gehört meinem Vater und wurde von ihm 1993 restauriert. Auch dieser Bulldog lief in der DDR. Hier wurden beim Umbau aus zweien einer gemacht, so stammen der Auspuff samt Krümmer (und wahrscheinlich der Zylinder) von einem älteren 12/20 HN2.

[img:640:480]http://img168.imageshack.us/img168/4378/d7506133pw4.jpg[/img]

Gruß, Hendrik
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Beitragvon HRK1940 » 11.02.2008, 12:48

Ups, tschuldigung hab mal wieder Reingaser und Zweistoffmaschinen durcheinander gehauen. Langes Steigrohr gabs natürlich nur beim D7006. Die hier verbauten Stehbleche sind aber sowohl für Acker-. als auch Holzgas-Bulldog typisch. Federachsen wurden ja immer, wenn greifbar, nachgerüstet.
Tschö
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Beitragvon holzwurm614 » 14.02.2008, 09:52

Hallo zusammen,

ich bin der, wo diesen ominösen Lanz bei Ebay versteigert. Ein Ebay Interessent hat mich aufmerksam gemacht, dass über den Bulldog heisse Debatten in diesem Forum entbrannt sind.

Gerne würde ich zur Aufklärung beitragen. Wie bei Ebay nachträglich nochmal angegeben, ist an der Kurbelwelle folgende Nummer eingeschlagen: 03 1 457.

Bitte teilt mir mit, wo die Lüftungsklappen sein sollen, wo man noch eine Nummer findet, gerne teile ich die Euch auch noch mit.
Ansonsten kann ich eben nur sagen, dass von mir an dem Bulldog überhaupt nichts verändert wurde.

Gekauft wurde er wie in Ebay steht, in Cham von einem, der mehrere Lanz gesammelt hatte. Ob da was verändert wurde, ob es früher ein Holzgasmodell war, oder ob das Teil aus der ehem. DDR gekommen ist kann ich leider nicht sagen.

Viele Grüße
Franz
holzwurm614
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