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schnaren Einspritzdüse

Alles über Lanz-Bulldog, Halb- und Volldiesel. Beiträge ab 2010.

Re: schnaren Einspritzdüse

Beitragvon lanzmane » 01.05.2015, 18:44

Hallo bp-lanz2416,

bei meinem 2416er glühe ich gut vor, pumpe so ca. 6mal mit dem Vorpumphebel, dann Hebel auf Vollgas und mit Schwung anwerfen, dann sofort am Vorpumphebel weiterpumpen bis er anspringt. Klappt bei mir eigentlich immer.

Hat zwar mit dem Ursprünglichen Thema der schnarrenden Einspritzdüse nichts mehr zu tun, aber vielleicht hilft es Dir weiter.

Gruß Lanzmane
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Re: schnaren Einspritzdüse

Beitragvon LanzD4016 » 01.05.2015, 20:53

Hallo!

Mein 40ziger braucht 15 bis 20 Sekunden Glühen, 2 bis 3 Mal Vorpumpen und Anwerfen von Hand mit gleichzeitig weiterpumpen. Meistens nehme ich den Anlasser. Nur kurz Anpendeln und 2 bis 3 mal Nachpumpen. Dann läuft er sofort an.

Mit freundlichem Gruß
Lanz D4016
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Re: schnaren Einspritzdüse

Beitragvon bulli1706 » 07.05.2015, 23:51

Es gibt Einspritzpumpen mit 1 und 2 Zulaufbohrungen und Pumpenkolben mit und ohne Startnut.
Beide Varianten haben entwicklungstechnische Ursachen, kommen aber jetzt in der Oldtimerscene durch Reparaturteile manchmal in anderen als den ursprünglichen Zusammenstellungen vor.
Die ersten Halbdiesel waren mit Pumpen mit nur 1 Zulaufbohrung und ohne Startnut ausgerüstet.
Da konnte es nach der Reparatur mit irrtümlich um 180°verdrehtem Pumpenkolben vorkommen, dass der Bulldog nach dem Starten nicht mehr runterregeln konnte.
Deshalb bekamen die Pumpen eine 2.Zulaufbohrung.
Bei der Vorstellung der Volldiesel-Bulldogs hatten die Einspritzpumpen eine Startnut an der oberen Kolbenkante kurz hinter dem Bereich der Steuerkante und wieder nur 1 Zulaufbohrung.
Diese Nut soll nur im Stand und bei Hebelstellung Vollgas durch die Überwindung des Lastbegrenzers erreicht werden und hat die Aufgabe, die Höchstmenge Diesel bei Spätzündung einzuspritzen.
Die Startnut spritzt also nicht mehr Diesel ein sondern nur verspätet, um den Start wie bei PKWs und Rasenmähern zu erleichtern.
Wenn ein Bulldog beim Startvorgang mit Vollgasstellung wenig vorpumpt und mit Halb= oder Dreiviertelgas gestartet werden muss, kann es ganz natürliche Gründe haben:
1.Kombination einer Einspritzpumpe mit 2 Zulaufbohrungen und einem Pumpenkolben mit Startnut. In diesem Fall gerät die Nullförderung in den Bereich der 2.Zulaufbohrung, wenn die Startnut vor der 1.Zulaufbohrung liegt.
Das erklärt, warum bei niedrigerer Gashebelstellung wieder Pumpendruck entsteht. Dann wird die Nullförderung wieder verschlossen, wird die Startnut unwirksam und wandert die Steuerkante für Vollast vor die 1.Zulaufbohrung. Dabei wird aber nicht mehr die zum Starten günstigste Höchstmenge und auch nicht mit Spätzündung eingespritzt.
2.Beim Zusammenbau der Pumpe kommt es durch Verpassen der Fluchtmarkierungen zu Verschiebungen zwischen Regelhülse und =stange.

Das Anspringen in der richtigen Laufrichtung hat Lanz durch die Form des Einspritznockens verbessert, so dass die Einspritzung bei Rückwärtslauf zu früh erfolgt und ein Anspringen erschwert.
Bulldogs in technisch einwandfreiem Zustand springen leicht an. Dazu ist ein Düsendruck von 120 atü vorgeschrieben. Wenn die Einspritzpumpe durch schlecht gefilterten Kraftstoff an Leistung verliert, ist das beim Vorpumpen durch geschwächten Widerstand zu spüren. In so einem Fall kann der Startvorgang durch mangelhaft vernebeltes und durch häufiges Vorpumpen zu fettes Verbrennungsgemisch erschwert werden. Starterschwerend wirkt auch, wenn durch Verschleiß an den Pleuellagern das Spaltmaß zu= und der Kompressionsdruck abnimmt. Darum ist Ölvorpumpen vor dem Start nach tagelangem Stillstand bei Bulldogs wegen ihrer Außenschmierung so wichtig.
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Re: schnaren Einspritzdüse

Beitragvon Philipp Hügel » 08.05.2015, 08:01

Hallo,

den Zusammenhang mit der von Oskar beschriebenen Startnut konnte ich auch beobachten, an mittlerweile sehr vielen Bulldogs. Es ist allerdings meist so, dass die Düse beim Vorpumpen mit dem Vorpumphebel nicht "schnarrt", bei Betätigung über den Nocken aber schon. Die Spätverstellung wird letztendlich dadurch erreicht, dass zunächst ein Teil des Pumpenhubes "verschenkt" wird.

Frank hat das hier so beschrieben:
Frank B. hat geschrieben:Wenn ich bei meinem D2416 in Leerlaufstellung den Vorpumphebel bis zum Druckpunkt drücke
messe ich von unterkante Hebel bis Bodenplatte 10 cm.

Auf Vollgas 5 cm.

Ich hab das vor ein paar Jahren hier mal so beschrieben:

Philipp Hügel hat geschrieben:das beschriebene Verhalten beim Vorpumpen ist häufig zu finden, so auch bei meinem D 2016. Das hat damit zu tun, dass der Lastbegrenzer im Regler überwunden wird, wenn der Handgashebel im Stillstand auf Vollast steht. Dann wird der Pumpenkolben soweit verdreht, dass die von Guido erwähnte "Startnut" wirksam wird. Bei der Betätigung durch den Nocken auf der Kurbelwelle entspricht sie einer Einspritz-Zeitpunkt-Verstellung (da erst später Druck aufgebaut werden kann). [...] Wenn jetzt für den Start mit dem Vorpump-Hebel vorgepumpt wird und das alles etwas ausgeschlagen ist, kommt es zum entsprechenden Verhalten. Man hat dann weniger Pumpenhub beim Vorpumpen mit Hebel als durch den Nocken auf der Kurbelwelle. Wenn die Startnut nicht Wirksam ist, kann trotz verkleinertem Hub mit dem Vorpump-Hebel eingespritzt werden. Bei Vollgas fehlt einfach der Hub der Startnut. Man kann das leicht Kontrollieren, wenn man z.B. bei geöffneter Entlüftungsschraube im Zylinderkopf den Motor durchdreht. Wenn er mit dem Nocken ordentlich spritz ist einfach zu wenig Pumpenhub beim Vorpumphebel vorhanden.

Ich muss einfach öfter Vorpumpen und darf nicht Vollgas geben um meinen Bulldog ordentlich zu starten. Wenn ich irgendwann zuviel Zeit habe überhole ich die Vorpump-Anlage.

Mittlerweile habe ich durch einfaches Verbiegen des Vorpumphebels (wie auch in einer Lanz-Kundendienst-Nachricht beschrieben) dafür gesorgt, dass es bei meinem 2016 beim Vorpumpen mit Vollgas wieder "schnarrt".

Grüße
Philipp
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Re: schnaren Einspritzdüse

Beitragvon Öko » 26.01.2019, 12:33

Hallo Lanzfreunde!

Meine Frage bezieht sich noch einmal auf die Düse selber, ich habe bei meinem D1616 die Düse überholt (neues Düsenelement) und gereinigt. Düsenelement mittig ausgerichtet und nicht übertrieben angezogen mit der Überwurfmutter.

Ich selbst habe einen sehr alten Abdrücktester vom Großvater, beim Abdrücken selber viel mir auf das die Düse einen sehr schnellen und kräftigen Hub brauch um sauber zu spritzen, beim langsameren betätigen fängt die Düse an zu pinkeln, aus allen Bohrungen.
Nachtropfen tut sie aber nicht... Da die Uhr defekt ist und ich somit den eigentlichen Druck nicht prüfen kann, bin ich zum örtlichen Boschdienst gefahren und tatsächlich gibt es noch einen "alten" Haudegen der sich in dieser Materie auskennt. Er sagte sofort: "Das geht überhaupt nicht mit dem Pinkeln, der Hebel der Pumpe fühlt sich an wie Wackelpudding". Dichtflächen sind soweit ok, er hat die Düse dabehalten, weil er eine neue Überwurfmutter besorgen will, die alte könne verzogen sein...

Hat dieses Problem schon mal jemand gehabt? Liegt es an dem neuen Düsenelement, ist keine von Bosch sondern Delegro?

Hier gut im Video zusehen, zum Schluss, so sollte sie Funktionieren..

https://www.youtube.com/watch?v=4uBLjvGo53s

Gruß!
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Re: schnaren Einspritzdüse

Beitragvon Marcel Füten » 26.01.2019, 12:55

Ich empfehle den Düsenhalter zu überprüfen. Die Kontaktfläche zum Düseneinsatz muss absolut plan sein. Das ist meistens nicht mehr der Fall, ein Bosch Dienst prüft normalerweise den Zustand der Kontaktfläche und bearbeitet diese ggf. dann auch. Laut Bosch Montageanleitung muss diese Fläche vor dem Einbau eines neuen Düseneinsatzes plangezogen werden. Ist die Kontaktfläche durch einfaches planziehen nicht hinzubekommen, muss ggf. diese Kontaktfläche maschinell plangeschliffen werden. Nur einfach den Düseneinsatz austauschen klappt nicht, weil beim anziehen der Überwurfmutter oft so starke Verspannungen im neuen Düsenkörper entstehen, das die Düsennadel nicht mehr widerstandslos gleiten kann und deswegen erst gar nicht öffnet oder nicht richtig schließt. Dadurch kommt dieses "pinkeln" zustande. Sehr selten liegt der Fehler beim neuen Düseneinsatz, egal welcher Herkunft dieser ist. Die Überwurfmutter zu erneuern ist auch ratsam da sich oft sehr gerne Ruß und Ölkohle im inneren der Überwurfmutter am unteren schmalen Rand gebildet hat. Wird diese Kruste nicht restlos entfernt zieht die Überwurfmutter nicht gleichmäßig und der neue Düseneinsatz verspannt sich wiederum. Das absolute Sauberkeit selbstverständlich ist wird vorausgesetzt. Neue Düseneinsätze reagieren äußerst empfindlich auf Dreck der noch irgendwo im alten Düsenhalter sitzt. Deswegen, den Düsenhalter idealerweise ins Ultraschallbad geben und reinigen lassen, bevor ein neuer Düseneinsatz eingesetzt wird!
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Re: schnaren Einspritzdüse

Beitragvon Öko » 26.01.2019, 13:02

Ok, hatte sie im Ultraschallbad vom Kollegen... Planfläche hatte der Boschmann auf einer Tüschierplatte abgezogen. Mal schauen was da nächste Woche raus kommt... Danke
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Re: schnaren Einspritzdüse

Beitragvon Marcel Füten » 26.01.2019, 13:34

Okay das klingt schonmal gut. Ich hatte jedoch auch schon Düsenhalter, die waren einfach nicht mehr hinzubekommen. Ob die so in sich verzogen waren (durch Überhitzung?) oder warum, ich weiß es nicht. Anderen Düsenhalter genommen, da funktionierte der neue Düseneinsatz einwandfrei. Ich will natürlich niemals Nie sagen, deswegen kann es in Ausnahmen doch auch am Düseneinsatz liegen. Welchen hast Du denn verbaut, es werden ja 2 Sorten von den 880er angeboten.
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Re: schnaren Einspritzdüse

Beitragvon Öko » 26.01.2019, 17:37

Ich habe die teurere Düse verwendet...

Aber man sieht einfach das im letzten Jahrhundert die Qualität besser war, weder Düse noch Pumpenelement noch Pumpenventil kommen an die Originalen ran, zumindest optisch in Verarbeitung und Güte!

Gruß
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Re: schnaren Einspritzdüse

Beitragvon Marcel Füten » 28.01.2019, 11:01

Naja, machen könnte man das natürlich schon! Allerdings müsste ein Pumpenelement in Neuauflage dann im VK um die 650 € liegen, ein Düseneinsatz um die 250,-. Genau an dem Punkt fängt dann aber die Diskussion an ob den der Preis für ein so kleines Teil gerechtfertigt wäre. Die "Schleuderpreise" für diese hier genannten Teile, welche im Handel gefordert werden, können nur erreicht werden wenn man a.: eine enorm hohe Stückzahl produziert (fällt meistens aus!) oder b.: einen Hersteller findet der zu dem geforderten Preis produziert. Die europäischen Hersteller, welche so alte Dieseltechnik noch produzieren wollen werden jeden Tag weniger, weil absolut nicht mehr lukrativ. Mein Lieferant für Düseneinsätze hat mir signalisiert, wenn die vorhandene Produktion abverkauft ist, dann würde er nur noch ab einer Mindestmenge von 500 Stück ab aufwärts neue Düseneinsätze machen. Wann soll ich, als Einzelhändler, bei vorhandenem Wettbewerb mit bereits fest definierten Verkaufspreisen die in den Köpfen der Bulldogbesitzer eingemeißelt sind in einer so kleinen Branche, nochmals 500 Düseneinsätze von einer Art absetzen die dann erheblich teurer wären? Kurz gesagt: kannste knicken, kaufen würde das mal der eine oder der andere der schlechte Erfahrungen gemacht hat. Die große Mehrheit kauft weiterhin das günstigere Produkt solange das verfügbar ist. Es wird dann gebrabbelt, ja sooo schlecht kann das ja alles nicht sein....der Kalle aus XY hat das Teil auch drinne und bei dem läuft´s ja auch.
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Re: schnaren Einspritzdüse

Beitragvon Öko » 28.01.2019, 12:17

Gebe ich dir voll und ganz recht! Aber so ist man halt, möglichst günstig. Wenn es nur die teuren Qualitätsteile geben würde, würdeauch jeder das Geld in die Hand nehmen für teure Teile.

So, leider konnte der Boschmensch so nichts machen, die Überwurfmutter ist doch nicht mehr zu bekommen... mein Plan ist es jetzt nochmal einen originalen Düsensatz zu verwenden, auch wenn es wie Marcel schreibt, eher weniger der Fall ist. Dann ist aber die Gewissheit da und nen Düsensatz auf Reserve zu haben ist auch nicht verkehrt. Wo könnte ich eine originale 880er her bekommen? Der örtliche Boschdienst will 330€ haben, hier im Netz habe ich eine für 180€ gefunden, ist das ok?

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Re: schnaren Einspritzdüse

Beitragvon Marcel Füten » 28.01.2019, 12:35

Pass auf bei den online Angeboten verschiedener Seiten. Die Bosch 880er Düse wird vielfach angeboten, jedoch ohne deutlich auf die Verfügbarkeit hinzuweisen. Nicht selten kommt nach dem Kauf oder der Bezahlung!!! ein Anruf oder eine Mail mit ungefährem Inhalt: Es tut uns Leid, der Artikel ist nicht mehr verfügbar....Wie wir leider feststellen mussten haben wir hier einen Fehlbestand....oh da wurde ein falscher Preis hinterlegt...Wie...der Artikel ist noch online...den müssen wir sofort rausnehmen, das Teil haben wir schon lange nicht mehr...usw. Der Listenpreis bei Bosch liegt momentan bei 272,- netto. Wenn Dein Bosch Dienst 330,- brutto haben will verkauft er knallhart zum Listenpreis. Ich habe noch eine Originale 880er Bosch im Lager, brutto für 199,- zzgl. Versand
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Re: schnaren Einspritzdüse

Beitragvon Öko » 28.01.2019, 13:38

Ich probiere jetzt nochmal etwas rum mit der Düse. Danke für das Angebot, ich habe zu dem Onlinehandel Kontakt aufgenommen, eventuell ist dort ja noch ein Lagerbestand der den ein oder anderen interessieren könnte...

Werde berichten ob ich sie hinbekomme!

Gruß
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Re: schnaren Einspritzdüse

Beitragvon Öko » 02.02.2019, 23:20

Guten Abend!

Die Einspritzdüse funktioniert nun einwandfrei, scheinbar war der Düsenstock das Problem und nicht die Düse selbst. Ich habe einen neuen Originalen Bosch Düsenstock für kleines Geld auftreiben können, es ist nicht ganz der der vorgesehen ist, aber nach gründlichem Messen im Vergleich, komme ich zu dem Ergebnis, dass es ein funktionierender Ersatz sein sollte. Der alte Stock hat die Bezeichnung KD45SA36 der Neue KD45SA19. Es gibt lediglich kleine Unterschiede, zum einen das Versatzstück inklusive Stabfilter, ist bei dem 19er länger, aber gegen das Teil des alten Stocks tauschbar. Zum anderen ist die 19er im Druck frei einstellbar über eine gekonnterte Schraube...

Hier das Video der schnarrenden Düse: https://m.youtube.com/watch?v=2s-ZnxnaP3g

Ich gehe auch davon aus, dass der alte Düsenstock oder die Überwurfmutter verzogen sind und somit eine spannungsfreie Klemmung der Düse verhindert wird. Den Druck habe ich nach meiner Uhr auf 130 Bar eingestellt, werde das ganze aber nochmal gegen prüfen lassen, da die Abdrückvorrichtung von mir schon die besten Zeiten gesehen hat.

Kleiner Tipp am Rande für jene die selbst ihre Düse überholen möchten: absolute Sauberkeit sollte klar sein, Diesel zum reinigen am besten erstmal durch einen Kaffeefilter schicken. Planflächen sind metallisch dichtend, Kratzer oder Riefen sind tabu, Planflächen können mit hilfe einer Tuschierplatte oder einer dickeren Fensterscheibe und 2000er Nasspapier vorsichtig abgezogen werden. Und das anziehen der Überwurfmutter zum klemmen der Düse mit Gefühl, im besten Fall mit einem Drehmomentschlüssel und einem Maulschlüsselaufsatz. Wichtig ist das Zentrieren der Düse in der Überwurfmutter, in meinem Fall habe ich zurecht geschnittene Blechstreifen (0,2mm) verwendet. Sitz die Düse nicht mittig, oder liegt radial an der Überwurfmutter an, kann es beim warm werden der Düse zu Verspannungen kommen, was die Funktion beeinträchtigen kann.

BF7665EB-0FDC-4BD0-B0F5-A3F9DA0E0139.jpeg


Gruß
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Re: schnaren Einspritzdüse

Beitragvon Socke » 24.08.2021, 00:05

Moin,
ich verfolge diese Diskussion schon seit einiger Zeit, weil ich ein ähnliches (oder das Gleiche?) Problem habe:
Mein 2806 läßt sich bei mehr als Halbgas um's Verrecken nicht starten, weil einfach nichts an Kraftstoff eingespritzt wird (keine Förderung). Und bei Halbgas eben nur die "halbe" Menge. Ich starte immer erst mit Standgas und gebe dann langsam Gas, bis er anfängt zu zünden und dann startet er eigentlich immer. Im Frühjahr, wwenn es kälter ist, dauert es schon ziemlich lange, das ist unangenehm. Und im Winter geht eigentlich garnichts.
Das Interessante ist: Ab einer gewissen Gaspedalstellung hört die Förderung der Pumpe einfach auf ( nicht nur das "Schnarren"!).
In der Bedienungsanleitung steht allerdings, daß mit Vollgas zu starten ist. Das ist mit meiner Konstellation nicht zu erreichen.
Aus der vorangegangenen Diskussion ist für mich leider nicht erkennbar, ob das ein erklärbares und kalkulierbares Verhalten darstellt oder ob ein Fehler vorliegt.
Folgende Konstellation liegt vor:
Pumpenelement mit nur einer Zulaufbohrung, Startnute nicht erkennbar (oder ich weiß nicht...). Laut Nummer ist das das richtige Element.
Regler und Innenleben kpl. überholt bzw. für gut befunden. Lastbegrenzer ist verplombt.
Der laufende Motor ist ein Gedicht, mit einem absolut stabilen Leerlauf bei <250 U/min und sehr guter Leistung. Scheint also alles zu funktionieren.
Hat wer eine Idee, wo der Fehler liegt?

Danke!
Volker
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