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Lanz TWN Motorblockhälften trennen

Lanz TWN Motorblockhälften trennen

Beitragvon Lucas » 22.10.2023, 09:40

Guten Morgen liebe Forengemeinde,

Ich habe mich bei meinem TWN Motor jetzt so weit vorgearbeitet, dass es jetzt um das Trennen der beiden Blockhälften geht. Dazu habe ich mir in meinen Schwungmassenabzieher die passenden Löcher für die der Abdeckungen der Kurbewellenlager gebohrt. Das Ganze lässt sich auch anbringen, allerdings wollen sich die Blockhälften nicht weiter als ein paar mm trennen und bevor ich da was kaputt mache frage ich lieber mal hier nach ob es dabei irgendwas bestimmtes zu beachten gibt oder ob es normal ist, dass das Ganze so schwer geht.

M.f.G Lucas
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Lucas
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Re: Lanz TWN Motorblockhälften trennen

Beitragvon Lucas » 23.11.2023, 18:08

Guten Abend liebe Forengemeinde,

Nachdem ich also weiter zu den Blockhälften recherchiert hatte stieß ich auf ein großes Problem. Selbst in den Kundenmonteuranweisungen von Lanz wird nicht beschrieben wie die Blockhälften zu trennen sind. Es wird nur darauf verwiesen, dass man die kaputte Baugruppe einsenden und einen Ersatz einbauen sollte. In meinem Fall also eine schwierige Situation, aber ich dachte mir was man zusammenkriegt muss auch auseinandergehn, oder? Mit diesem Gedanken im Hinterkopf probierte ich es also nocheinmal mit dem Eigenbauabzieher auf der kurzen Seite der Kurbelwelle und es kam wie es kommen musste. Das schwungmassenseitige Lager ist in einem Sackloch eingelassen. Das heißt es ist in die Blockhälfte gepresst und von der nicht einsehbaren Seite mit einer Platte verschraubt. Durch meinen groben Abziehversuch hat sich diese Platte stark verzogen. Nocheinmal Glück im Unglück den der Gussblock hätte ja auch reißen können. Nach diesem Erlebnis habe ich mich nocheinmal nach dem kleinsten Bisschen an Information umgesehen und tatsächlich. In einem Originalprospekt von Triumph zum LT85 (also dem Vorgänger von meinem Motor) findet sich eine Zeichnung die den Block aufgeschnitten zeigt. Auf dieser kann man erkennen, dass das schwungmassenseitige Lager tatsächlich von einer angeschraubten Platte festgeklemmt wird. Jedoch sieht man auch, dass das Lager auf der Lima Seite (dort wo die Kurbelwelle länger ist) durch nichts erkennbares festgehalten wird. Laut Kundendienstanweisung gab es zwar hier und da kleinere Änderungen am Kurbelgehäuse, jedoch war dies bislang die einzige Information auf die ich bauen konnte. Ich habe meinen Abzieher auf der anderen Seite des Blocks mit M5 Gewindestiften (200mm) befestigt und dieses mal nur mit den kleinen Randmuttern abgezogen um einem weiteren Schaden vorzubeugen und tatsächlich die Skizze aus einem Werbekatalog von 1952 hat nicht enttäuscht. Der Block ließ sich mit mittlerem Kraftaufwand langsam trennen und schließlich lagen zwei einzelne Blockhälften vor mir. Zwar steckt die Kurbelwelle jetzt noch in der anderen Blockhälfte fest doch da wird einem sicherlich auch noch etwas einfallen.
Hier noch der Link für den Katalog:
https://www.twn-ig.de/documents/gemo/19 ... T%2085.pdf
M.f.G Lucas
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Schnitt LT85D.png
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Re: Lanz TWN Motorblockhälften trennen

Beitragvon Lucas » 14.02.2024, 20:07

Der letzte Stand war also das die Motorblockhälfte auf der Kurbelwelle festhing. Nachdem Kältespray an der Kurbelwelle und Wärme am Gehäuse keinen sichtlichen Erfolg brachten, das Ganze aber dank verbogenem Blech auseinander musste blieb nur der Weg über das Zerlegen des Lagers. Am bereits ausgebauten Lager konnte ich probieren wie diese Pendelrollenlager aufgebaut sind. Man muss zuerst den auf dem Innenring aufgesteckten Sicherungsring abziehen. Die Zylinder fallen nicht raus da diese im Lager konisch verklemmt sind. Man muss also mit einer Feile (Dremel) eine so tiefe Kerbe schaffen das sich die einzelnen Zylinder entnehmen lassen. Sobald diese ausgebaut wurden muss man den Haltering der Zylinder ziehen. Um diesen herum befindet sich ein kleiner Metallring welcher in der äußeren Lagerhälfte geklemmt ist. Zum Schluss muss man noch eine Kerbe in den Mittelsteg des Lagers schleifen um die Zylinder auf der anderen Seite des Lagers zu entfernen. Hat man all das erfolgreich getan so lässt sich die Kurbelwelle mit darauf befindlichem Innenhälfte des Lagers aus der Blockhälfte entnehmen. Wie bereits angemerkt hat sich ein Blech welches auf der Innenseite einer Blockhälfte war verzogen. Was der Zweck dieses Bleches ist ist mir bis dato noch unklar, ich werde jedoch versuchen es wieder gerade zu biegen um es erneut einbauen zu können. Als Endfazit kann ich nur sagen Finger weg von den Blockhälften wenn es nicht absolut nötig ist! Es ist sehr wahrscheinlich das etwas beim Zerlegen kaputt geht und man muss äußerste Vorsicht walten lassen den Ersatz ist ja wie bereits bekannt schwierig. Sollte dennoch jemand Hilfe oder nähere Anleitung zum Zerlegen des Blocks benötigen kann man sich sehr gerne melden.
Als weiteren Schritt überlege ich ob ich noch die letzte Meile gehen sollte und die Lager im Pleuel ebenfalls mitwechsele, hier wäre es gut zu wissen welche allgemein als starke Verschleißteile/Lager im Alldog aus Vorsicht zu wechseln sind.
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