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Ursus - wenig Leistung und heißer Motor

Bulldog, aber nicht Lanz

Re: Ursus - wenig Leistung und heißer Motor

Beitragvon Hansdampf » 10.01.2015, 18:05

Hallo!

Mein C451 hatte diese "Fresspuren" auch gehabt. Aber trotzdem hatte er damit Leistung. Ich hatte die Spuren auch etwas abgeschliffen. Danach war der Standlauf etwas gleichmäßiger.

Gruß
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Re: Ursus - wenig Leistung und heißer Motor

Beitragvon Chicken » 10.01.2015, 18:16

Hallo!

Ich denke nicht, daß diese Spuren problematisch sind. Du sagtest ja auch, dass sich der Regler in jeder Position bewegen ließ. Dann wäre ja auch eher der Leerlauf schlecht wenn hier was klemmen würde.
Ich denke immernoch, dass das Problem eher bei einer schlechten Einspritzdüse zu suchen ist.
Lieber Gruß,
Dr. Alex Lange

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Ansonsten nur noch elektrisch unterwegs mit E-Auto, E-Motorrad. Strom wird zu 100 % selbst erzeugt.

Informationen rund um den Pampa und Miniatur-Stationärmotoren: http://www.pampa-traktor.de
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Re: Ursus - wenig Leistung und heißer Motor

Beitragvon Andy » 10.01.2015, 19:01

Hallo,
ich habe heute nun nochmal sämtliche Bauteile zerlegt und überprüft. Sämtliche heißt:
- Reglerschwungrad einschließlich Regler und Exzentern
- Luftfilter einschließlich Lufteinlassmembranen
- Einspritzpumpe und Leitungen
- Druck- und Saugventil
- Auspuff sowie Auslasskanäle
Einspritzdüse behalte ich mir für morgen noch vor. Ich habe es zeitlich heute nicht mehr geschafft.
Jedoch habe ich bis auf die Exzenter nichts gefunden was in irgend einer Form ein abnormales Verhalten an den Tag legte. :kratz: Vielleicht ist ja doch noch was mit der Düse? Ich werde auf jeden Fall mal die vom Le Percheron versuchen - denn die geht !!
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Re: Ursus - wenig Leistung und heißer Motor

Beitragvon Rohoelzuender » 11.01.2015, 12:12

Hallo,

Bau doch einfach mal das Originalschwungrad an und probiere das nochmal mit der Düse die jetzt drin ist. Dann kannst Du wenigstens schon mal das Schwungrad als Fehler ausklammern, wenn er dann immer noch Feuerspucken sollte.

Man darf auch nicht vergessen, dass das schwerere Schwungrad für den eingebauten Reglertyp nicht optimal ist.

Was ist denn generell mit dem Exenter und der Daumenwelle? Ist da alles im Spiel-Soll-Bereich?

Und immer noch stellt sich die Frage, warum er rückwärts nahezu normal läuft....

Gruß Gordon
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Re: Ursus - wenig Leistung und heißer Motor

Beitragvon Andy » 11.01.2015, 14:24

Soooo, Probefahrt beendet.
Jetzt zu dem Ergebnis!
Ich habe heute die Einspritzdüse überprüft und anschließend zum Vergleichen hatte ich noch eine weitere Düse zum Testen da. Ich habe mal die Einspritzmenge je Pumpenhub (Handbetätigung) mal ausgemessen. An den Düsen kam jeweils 1,5 cm³ :kloppe: und anschließend tröpfelt da noch so nen paar Tropfen hinter her.... :shock:
Jetzt Düse rein und Brenner drunter...ich wollte wissen welchen Einfluss die behobene Exzentergeschichte hat(hab ich ja bereits beschrieben). 15 min geheizt und dann zweimal am Lenkrad gedreht und er lief ganz ruhig im Leerlauf hin. 360 Umdrehungen....bisschen forsch-ist aber auch noch kalt!! Also Gang rein und erstmal fahren. Schon bei der ersten Beschleunigung merkte ich "hier hat sich deutlich was geändert!".Als ich den ersten Berg hoch fuhr merkte ich, das er um einiges besser zog, aber noch nicht so wie es sein sollte.
Wenn ich ihn mal richtig ausgedreht habe, konnte ich schon hören, wie er im Auspuff mit Stichflammen kämpfte was er ab dem Abregelpunkt dann auch oben aus dem Auspuff zeigte. Wie gesagt um einiges besser als noch vor einer Woche.
Ich bemerkte auch, wenn ich das Gas weg nahm, kam dann sofort eine weiße Abgaswolke und bei anschließendem beschleunigen reagierte er verzögert auf meine Gaspedalstellung und zündete erst einmal verkehrt bis er dann wieder "normal" weiter zog. Ich denke das dieses Verhalten von der nachtropfenden Einspritzdüse kommt!!?! An diesem Punkt werde ich nochmal angreifen! Ich hab mal nen Video vom derartigen Motorlauf hoch geladen.
Zwei Dinge vorab:
1. Diese erhöhten Drehzahlen sind nicht das Fahrverhalten das ich sonst an den Tag lege!!! Ich drehe meine Bulldogs sonst nicht so hoch - zumindest nicht dauerhaft sondern nur dann wenn es sein muss (unter Last)
2. Ich habe versehentlicher weise das Handy hochkant gehalten und somit ist das Video so schmal. Aber ich denke, man kann es dennoch sehen und hören(was hier ja eh wichtiger ist).
...bis zur 30. Sekunde stehe ich komplett voll auf dem Gas....
https://www.youtube.com/watch?v=0G9qbEbqaHA&feature=youtu.be
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Re: Ursus - wenig Leistung und heißer Motor

Beitragvon Andy » 11.01.2015, 14:36

Ich habe gestern nach dem ich die Fressspuren am Exzenter bemerkt habe mal den bisschen experimentiert! Ich habe den festen Exzenter mal um 30°C gegenüber dem losen Exzenter abgekühlt, die beiden Komponenten liefen völlig problemlos in einander. Jedoch als ich den festen Exzenter auf 80°C erwärmt habe(ca.60°C mehr als der lose Exzenter zu dem Zeitpunkt hatte), machten sich die Fressspuren enorm bemerkbar. Vielleicht konnte ich auf Grund von diesem Verhalten (Wärmeausdehnungskoeffizient) kein Klemmen des Reglers feststellen, denn wo er kalt bzw. alles gleich warm war funktionierte es- vielleicht aber nicht richtig. :kratz:
Ich danke dennoch allen hier im Forum die sich mit mir zusammen den Kopf zerbrochen haben und mir zur Lösung des Problems mit geholfen haben.

P.S. Das Kühlwasser beim Ursus hat sich heute während meiner Probefahrt nicht über 50°C erhitzt. :beifall:
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Re: Ursus - wenig Leistung und heißer Motor

Beitragvon Rohoelzuender » 11.01.2015, 16:53

Hallo,

Na, Gott sei Dank! :D

Woran genau hat es denn jetzt gelegen?

Gruß Gordon
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Re: Ursus - wenig Leistung und heißer Motor

Beitragvon Andy » 15.08.2018, 19:58

Mittlerweile sind gut drei Jahre vergangen und ich habe den Bulldog kaum genutzt. Der Grund war, dass ich noch immer mit der Leistung und Laufkultur recht unzufrieden war und mich jedes mal darüber geärgert habe.
Der Bulldog qualmte sehr schwarz und kam nicht aus der Hefe. Ich habe versucht den Pumpenhub zu minimieren was aber lediglich die Leistung noch mehr verringerte.... :?
Ich habe letzte Woche dann eine Regulierdüse bei Herrn Eichhorst bestellt und auf ein Wunder gehofft. Gestern war es soweit, Düse rein - Pumpenkolben eingestellt - und angeheizt !!
Siehe da, der Bulldog lief genauso Schei... wie vorher!
Jetzt war vom Regler bis zur Düse alles erneuert und eingestellt also Latein am Ende!?
Kurz vor dem Schlafen gehen kam mir der Gedanke, dass ich vielleicht auf dem Holzweg bin....
Der Bulldog qualmt schwarz also warum soll er denn zu viel Diesel haben???
Vielleicht hat er zu wenig Luft!? :idea:
Ich habe nun den ganzen Tag sämtliche Dinge bezüglich der Luftklappen in Gedanken durchgespielt und mich mal quer durch das Forum gelesen. Unter anderem stand dort, dass es nicht schlimm sei, wenn die Luftklappen (Bleche unter dem Luftfilterflansch) im Ruhezustand gern auch etwas offen stehen können!?
Also, Flansch runter und die Bleche mal etwas aufgebogen. Alles wieder zusammen geschraubt und Bulldog angeheizt...
Resultat: Der Bulldog sprang nicht an und weißer Rauch trat an der von mir erzeugten Undichtigkeit heraus.
Also, alles wieder auseinander und Bleche wieder richten. :cry:
20180815_153935_resized_1.jpg

20180815_153939_resized_1.jpg
Zuletzt geändert von Andy am 16.08.2018, 05:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ursus - wenig Leistung und heißer Motor

Beitragvon Andy » 16.08.2018, 05:44

Beim richten der Bleche kam mir der Gedanke, die Haltebleche der Membranen mal durch Unterlegscheiben zu ersetzen und somit die Federwirkung der Luftklappen zu verbessern.
Gesagt, getan!!!
20180816_060807_resized.jpg
natürlich habe ich die Unterlegscheiben bei allen Luftmembranen eingesetzt....


Also nochmal zusammengebaut und angeheizt.
Was soll ich sagen??! Der Bulldog läuft jetzt ohne Qualm und Fehlzündungen und hängt kernig am Gas !!!!
Diese Luftklappen waren die ganzen Jahre wohl mein Hauptproblem gewesen und der Bulldog hatte die letzten 20 oder mehr Jahr niemals die versprochenen 45PS !!!
Da die Luftklappen dennoch gearbeitet haben, habe ich sie immer außer acht gelassen und das Problem überall nur nicht dort gesucht. Im Endeffekt war die zugeführte Luft aber immer zu gering.
Ich muss jetzt mit der Feineinstellung von Regler, Pumpe und Düse beginnen - aber er zieht jetzt auf jeden Fall schon mal !!!! :beifall: :beifall: :beifall:
Endlich !!!!! Wenn ich nicht schon massig Geld in den Ursus versenkt hätte, hätten ich mich vielleicht schon von ihm getrennt - soweit waren wir schon.... :roll:

Aber jetzt rennt die Bude !!!!!!!! :fahrer: :fahrer: :fahrer: :fahrer:
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Re: Ursus - wenig Leistung und heißer Motor

Beitragvon Marcel Füten » 16.08.2018, 08:15

Vielen Dank Andy, dass Du nach 3 Jahren nicht aufgegeben hast! Hier sieht man wieder, das die Tücke im Detail liegen kann und es eigentlich für alles eine Ursache geben muss. Viel Spaß nun mit dem Ursus :fahrer:
Ersatzteile Literatur und Service natürlich vom Fachmann LANZ-Kundendienst-Rheinberg!
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Re: Ursus - wenig Leistung und heißer Motor

Beitragvon Socke » 16.08.2018, 22:38

Halölo Andy,
so interessant ich auch Deine Lösung des Prblems finde, so besorgt sie mich auch etwas. Die länglichen "Unterplatten" haben durchaus Ihren Sinn, begrenzen Sie doch den für die Membranen zur Verfügung stehenden Weg - und damit die in der Membrane aufretende maximale Biegespannung. Ich vermute mal, daß der maximal zulässige Wert durch Versuche herausgefunden wurde und ziemlich mit Sicherheit belegt ist, da könnte durchaus noch was gehen. Natürlich gibt es da auch Diagramme für (sog. Wöhlerlinien) bzw. deren mathematischen Grundlagen, aber ich denke, wichtig ist folgendes:
Dadurch, daß Du den Öffnungsweg der Membranen deutlich vergrößert hast, hast Du auch die Biegung und damit die Biegespannung in der Membran vergrößert. Ob sie das ab kann, wird sich zeigen, ich bin gespannt. Glücklicherweise ist ja die Strömungsgeschwindigkeit ja nicht allzu hoch, so daß die abgebrochene Membran nicht zwangsläufig in den Brennraum oder (ganz schlimm) zwischen Kolben und Zylinder gerät.
Interessant wäre in dem Zusammenhang ein Vergleich dieser "Unterplatten" mit denen eines gut gehenden Bulldogs, vielleicht haben die Platten nur nicht die richtige Form (war gerade Freitag, oder so).

Gruß!
Volker
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Re: Ursus - wenig Leistung und heißer Motor

Beitragvon RT-andreas » 17.08.2018, 09:51

Na, wenigstens ist der Fehler nun eingegrenzt. Sind die Federbleche überhaupt die richtigen, d.h. stimmt die Stärke? Die Federstähle sind alle recht spröde, daher der abgerundete Anschlag durch die Haltebleche. Die U-Scheiben geben da nun einen harten Anschlag/Begrenzung, das kann zur Rissbildung führen, zumindest die Kanten der U-Scheiben etwas anrunden zum Blech hin. Eventuell ein anderes dünnes Federblech unterlegen (auch da runden), so dass die Abbremsfläche größer ist und keine scharfe Anlaufkante entsteht.
Wenn es an der Luftzufuhr liegt eventuell mal Federbleche einsetzen die minimal dünner sind oder es mit Federbronze probieren. Schätze früher war der Kompromiss zwischen Haltbarkeit und schnellem weiten Öffnen eher der Grund etwas dickere Bleche zu nehmen. Bei heutigen Betriebszeiten sollten auch minimal dünnere Bleche tun, zumal auch die Stähle/Bronze heute besser ist. wir reden da aber nur von Bruchteilen von 1/10 mm also statt 0,2 mal 0,15 testen.. je nachdem was momentan verbaut ist und wie es die Bleche abgestuft gibt.
die U-Scheiben erlauben ja nun nicht nur einen weiteren Weg ohne Anschlag, sie setzen auch die Kraft fürs Öffnen herab, da die Bleche nun erst weiter hinten geklemmt werden = längerer Hebel für die Kraft plus weniger Federspannung. Beides müsste man durch dünnere Bleche und dem alten Anschlagblech auch hinbekommen.
Obs hier ne Rolle spielt? - wohl kaum,schon von Konstruktion und Drehzahl her, aber bei modernen Membranmotoren bleiben die Zungen ab einer bestimmten Drehzahl eh immer offen und eben an dem Anschlag, gesteuert wird dann nur per Kolbenkante. Daher ist weiches Ansprechen bei niedrigen Drehzahlen= langsamem Unterdruckaufbau wichtig für gute Füllung und damit "Feuer" im Motor. Damit sind wir wieder bei Federblechen mit weniger Schließkraft = dünner oder anderes Material.
Test mal so ein Blech eingespannt in den Schraubstock zwischen 2 Hölzer und dann per Federwaage dran ziehen bis ca. Anschlag der alten Haltebleche erreicht ist, ebenso kann man dann die neuen Bleche testen, sollten "weicher" sein also weniger Kraft erfordern. Sowas kann Zeit und Enttäuschung ersparen, denn nach meiner Erfahrung sind die Federbleche unterschiedlicher Dicke nicht unbedingt auch gleich unterschiedlich in der Federkraft....

gruß Andi
RT-andreas
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