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Zylinder hohnen

Alles über den Lanz Bulldog - Glühköpfe. In diesem Forum sind auch Beiträge zu Halb- und Volldieseln bis Ende 2009 enthalten.

Beitragvon schika 04b » 20.01.2010, 11:43

Hallo Daniel,

Ob das im Original so war, weiß ich nicht.
Hinterschliffen werden die Stege der Außlaßschlitze.
Der Grund liegt darin, das dieser Bereich gegenüber des restlichen Zylinders besonders heiß wird und sich stark ausdehnt.
Bei sehr vielen Maschienen kanst Du auch bei der Demontage dort an den Ringen und an den Kolben Kratzspuren erkennen.
Diese kleinen Fresser haben sich aber im laufe der Zeit wieder geglättet und führen nicht zum blockieren des Kolbens.
Ich denke, wenn man schon Kolben und Zylinder neu macht, sollte man dieses eben mit machen, ist nicht sehr viel Arbeit.

mfg.

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Beitragvon mogmuli » 20.01.2010, 12:44

Na dann nehm ich ne Bohrmaschine mit Lamellenaufsatz und schleif minimal an den Auslassschlitzen etwas weg, dürfte ja kein Problem sein.
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Zylinder hinterschleifen???!

Beitragvon Teeröler » 21.01.2010, 00:05

Hallo Daniel,
also die Auspuffstege 1/10 größer schleifen würde ich nicht machen! Es möge doch bitte mal derjenige eine Lanz-Quelle nennen, die das beschreibt - glaube ich nicht! (Lasse mich aber gern eines besseren belehren...)
Warum nicht? Na weil die Kolbenringe übertrieben vorgestellt, dann in diesem Bereich die "Möglichkeit" bes Auffederns haben und davor und danach wieder enger werden müssen. Dadurch werden die unnötig "Belastet". Bleiben die Stege so, sind die Ringe immer sauber im Zylindermaß geführt.

Warum ist Hohnen wichtig? Weil das Entscheidende ist nicht, das sich der Ölfilm hält (denn das tut er beim rauhen Bohrbild auch), sondern das sich die Kolbenringe mittels des Kreuzschliffes "Einschleifen" können, d.h. sie nutzen sich ab und legen sich so exakt an die Zylinderbohrung/-wandung an. Jeder kann sich vorstellen, das ein neuer Kolbenring nicht exakt rund ist, wenn er zusammenfedert. Dann sieht er nämlich minimal oval aus. Und das exakte Anpassen erfolgt durch das "Einlaufen des Motors" hier also durch das "Einschleifen der Ringe". Und hierzu eignet sich der Kreuzschliff des Hohnens perfekt.

Inwieweit hier auch ein Bohrbild die Ringe einschleifen läßt, weiß ich nicht - habe da keinerlei Erfahrungen. Tatsächlich sollen Glühkopfe damals mit gebohrten Zylindern ausgeliefert worden sein, muss also das "Einlaufen" auch funktioniert haben. Allerdings würde mich auch hier mal eine original Quelle von Lanz interessieren, die das belegt, das damals nicht gehohnt wurde. Also bitte For(um)-isten, her mit Eurem Wissen! :mrgreen:

Gruß an alle - Oli
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Beitragvon Chicken » 21.01.2010, 00:07

Hallo!

Bei mir ist sowohl Zylinder als auch Kolben rund (bis auf die Aussparungen beim Kolbenbolzen), keine Ausschleifung an den Auspuffschlitzen, Laufspiel 0,15 mm, von Anfang an keinerlei Probleme gehabt, auch nicht unter mehrstündiger Belastung!
Lieber Gruß,
Dr. Alex Lange

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Beitragvon Teeröler » 21.01.2010, 00:20

Siehste Daniel !!! :D :D :D :D
Also alles Abgeschliffene schnell wieder mit Metallspachtel auffüllen... :wink:

Oli
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Beitragvon schika 04b » 21.01.2010, 09:05

Hallo zusammen,

Es soll ja keine Kante oder Klinke in diesem Bereich eingeschliffen werden an der sich die Kolbenringe aufhängen.
Es ist auch nicht zu Befürchten, das die Ringe stark nach außen federn, weil dieser Bereich vom Umfang klein ist und überspannt wird.
Außerdem ist dieser Hinterschliff bei Betriebstemperatur nicht mehr messbar. (Außdehnung im Außlassbereich größer).

Sollte nur eine Anregung sein, die sich im laufe der Jahre bewährt hat.
Wie man eine Restauration gestalltet und wie man was macht, bleibt jedem selbst überlassen.

mfg.

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Beitragvon mogmuli » 21.01.2010, 10:56

Welche Metallspachtel eignet sich dafür am besten ? :lol:

Ne im Ernst, ich denke wenn man wirklich nur an dem kleinen Bereich der Auslass-Stege mit dem Lamellenschleifer 2-3 mal drüberfährt, dürfte es den Ringen doch nicht schaden, zumal sich das ja im Betrieb, durch die erhöhte Temperatur dort, wieder ausgleicht.

Ich find das mit dem Kreuzschliff sehr interessant, sogar in meiner KFZ-Ausbildung wurde mir immer nur vermittelt dass dieser nur für den Ölfilm eine Rolle spielt. Danke !


Ich versuch jetzt mal alle Meinungen in eine schlüssige Aussage zu verarbeiten ( die nachfolgenden Generationen wollen durch die Suchfunktion ja auch schlau draus werden ;-) :

Bei einem gewissenhaft korrekt überholten Motor, wenn alle Maße eingehalten werden, Materialien in Ordnung sind, kann auf das Ausschleifen der Stege verzichtet werden kann.
Man könnte es eher als Vorsichtsmaßnahme sehen, denn falls es doch wo klemmen sollte, wird es wohl an dieser Stelle sein.
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Kreuzschliff und einlaufen

Beitragvon RT-andreas » 21.01.2010, 11:23

Hallo Leute,

beim Honen muss man unterscheiden was fürn Zylindermaterial da ist. Grundsützlich dient das "anriefen" bei normalen, alten Stahl-Zylindern einfach nur der besseren Ölhaftung auf der Wandung.
Geht man dagegen zu den modernen Teilen über mit Nikasil und anderen Hartstoffen in der Wandung, so ist das Honen auch nötig um wieder neue Hartkörner für den Einlaufprozess "scharfkantig" an die Oberfläche zu bringen. Macht man das nicht dauert es ewig bis die neuen Ringe ( die sind auch extra hart wegen der Laufpaarung Ring/Siliziumcarbid.. richtig tragen und dichten.
Beim Lanzloch sollte also vor allem wegen der besseren Ölhaftung und Schmierfilmausbildung der Schliff rein, bei genügend rauher Bohrung müsste es aber auch so gehen, das Einlaufen allemal - solange der Film sonst rundum trägt.
Leute es geht bei den Glühköpfen um Wurfpassungen und ungekühlte Kolben. Das ist NICHT zu vergleichen mit heutigen Kleinmotoren und Minikolben im KFZ-Bereich und auch nicht mit großen Dieseln die gekühlte Kolben (entweder Öl oder gar Wasser) haben. Da ist immer die Toleranz viel geringer und erfordert entschieden mehr Aufwand bei der Gestaltung der Flutschflächen.

Gruß

Andi
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