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Prototypen Reaktivierung

Restaurationsberichte von euren Maschinen

Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 10.10.2016, 19:45

Die Montage der Hydraulikpumpe ist ein wenig knifflig. Die beiden Schwinghebel mit je einer Rolle, die auf der Gehäuseinnenseite so gelagert sind das die Nockenwelle auf den beiden Rollen läuft und die Hebel abwechselnd hin und her bewegen, rasten bei nicht betätigter Hydraulik in zwei Rastenhebel ein, die in der Hydraulikpumpe montiert sind. Wenn die Hydraulikpumpe fest an dem Gehäuse anliegt, also nach dem anziehen der vier Befestigungsschrauben, funktioniert dies auch reibungslos. Wenn man aber die Pumpe von aussen heranführt passt die rechteckige Öffnung innerhalb der Schwinghebel nicht sofort in die Rastenhebel der Hydraulikpumpe. Man wundert sich dann das man die vier Schrauben nicht anziehen kann und die Ölpumpe noch einen Abstand von rund 1 cm zur Gehäusewand hat. Man hebelt dann die Rastenhebel der Ölpumpe mit einem Schraubenzieher nach unten, erst die hintere, dann die vordere. Nun rasten die Schwinghebel in die Rastenhebel ein. Man kann die Ölpumpe nun fest bis auf das Gehäuse anziehen.
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 10.10.2016, 19:55

Von aussen sieht das Ganze so aus. Bei der Montage muss dringend darauf geachtet werden das man Schrauben der richtigen Länge verwendet! Vor allem wenn man sich für neue Schrauben entscheidet. Da im Gehäuse später Öl aufgefüllt ist sind die Gewindelöcher verschlossen. Eine zu lange Schraube könnte hier das Gehäuse beschädigen. Wenn man Glück hat reisst die Schraube vorher ab und merkt, dass etwas nicht stimmt. Aber es kann auch so kommen wie bei dem Getriebe von unserem Alldog. Dort wurden in den hinteren Getriebelagerdeckel bei einer "Reparatur" mal zu lange Schrauben eingedreht. Der Guss wurde abgesprengt und landete prompt im Differentialgetriebe. Zahnausfall und erheblicher Karries war die Folge... :shock:
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 10.10.2016, 20:07

Als nächstes war die grundierung der Vorderachse fällig, die heute schon blau lackiert werden konnte. Es dauert ja immer rund zwei Wochen bis man die satt lackierten Teile zur Montage anfassen kann ohne seine Fingerabdrücke zu hinterlassen. Hier gibt es allerdings auch einen kleinen Tip: Zwei Einweghandschuhe übereinander anziehen, auch bei festem zugreifen, dass bei schweren Teilen unumgänglich ist, bilden sich so keine Fingerabdrücke. :D Den Tipp kann man natürlich auch super anwenden wenn man mal spontan viel und unkompliziert Geld von ner Bank braucht.... :wink: Bei Autos werden lackierte Teile vor der Montage zudem noch mit Spüliwasser und einer Handpumpflasche eingesprüht. So verringert sich die Reibung und bei eventuellem Kontakt und rutschen beider Teile aufeinander, z.B. beim suchen der Schraubenlöcher, entstehen keine Schrammen und Macken. :beifall:
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 10.10.2016, 20:10

Wo die Grundierpistole schon mal warm ist gleich die beiden Achsschenkel neu grundieren. Hier war zwar schon alles komplett fertig lackiert, aber natürlich ist die Beschichtung beim einschweissen der beiden Rundeisen teilweise verbrannt.
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 10.10.2016, 20:13

Die Hydraulikleitung die das Öl zu den beiden Heckhydraulikzylindern befördert ist stark verrostet gewesen....
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 10.10.2016, 20:16

...oder wie Manche sagen, patiniert... :lol:
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 10.10.2016, 20:23

Das Schätzchen wurde dennoch mal ordentlich nackig gemacht. Es zeigen sich teils tiefe Rostporen. Ob die Leitung noch die 100 bis 120 bar aushält wird sich zeigen. Vorsichtshalber mal Regenklamotten anziehen und den Schlepper mit einer Plastikfolie abdecken. Wenn das Ding hochgeht... :oops: Ich überlege ob ich die Leitung nicht sicherheitshalber mal zusätzlich in einen Hydraulikschlauch einpacke. Dann saut es nur an den Enden raus und sprüht nicht überrall herum. Ich habe das einmal erlebt mit einer platzenden Leitung, war ein schöner warmer Ölregen der von oben runter kam...Alternativ wird die Stahlleitung gleich aus einem neuen Hydraulikschlauch angefertigt....

Gruß Gordon
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 13.10.2016, 10:44

Hallo,

Vorderachse ist blau und trocknet gerade...
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 13.10.2016, 10:46

....ebenso wie die Kleinteile...
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 13.10.2016, 11:06

Die Achsschenkel erhielten Ihren ersten Durchgang rot mit dem Pinsel. Dafür extra die Lackierpistole zu gebrauchen kostet mehr Verdünnung für die Reinigung als zum lackieren...

Auf dem Foto kann man kaum einen Unterschied feststellen wo grundiert und wo Lack ist...
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 13.10.2016, 11:09

Nun ging es an der Montage der Kupplungsglocke weiter. Zuerst wurde ein neuer Simmerring eingesetzt.
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 13.10.2016, 11:18

Danach konnte die an der Simmeringlauffläche eingeölte Kupplungseingangswelle montiert werden. Das Lager lies sich nur sehr schwer in seinen Sitz in der Kupplungsglocke eintreiben. Die Montage des Lagers kann nur zusammen mit der Welle selbst erfolgen, zumindest wenn der Simmerring schon drin ist und man so nicht mehr auf den dahinterliegenden Seegerring, der vor dem Lager sitzt, heran kommen kann. Somit muss man auf das Zahnrad schlagen, um das Lager in seinen Sitz zu bekommen. Wenn man gerade kein Stück Alu oder Eichenholz hat, kann man auch eine Kunststoffzwischenlage gebrauchen. Praktisch hierfür ist eine Batteriepolabdeckung...
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 13.10.2016, 11:22

Vor dem lackieren und grundieren sollte man immer alle Flächen abkleben, an denen später Dichtungen sitzen. Das ist im Eifer des Gefechtes aber schnell vergessen. Wenn es nur Farbnebel ist reicht zur Reinigung ein Schleifpad, dass man in Nitro Verdünnung tunkt.
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 13.10.2016, 11:24

Auch hier vor der endgültigen Montage am Schlepper noch einmal die neu angefertigte Dichtung auf Passgenauigkeit prüfen.
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Re: Prototypen Reaktivierung

Beitragvon Rohoelzuender » 13.10.2016, 11:48

Die Antriebswelle die das Drehmoment von der Kupplungswelle auf die Nockenwelle der Hydraulikölpumpe überträgt wird nun mit einem neuen Kugellager versehen. Das Lager hat auf der Welle eine "Wurfpassung" und kann ohne es vorher zu erwärmen und ohne Presse montiert werden.
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