Hallo,
Also Lanz schreibt ja, solange der Motor läuft, laufen lassen. Reparatur nicht notwendig. Wenn ein Pleuellager mal ein bißchen ausgeschlagen ist und der Kolben riefig, dass macht doch nichts. Nur bei übermäßigen, deutlich hörbaren Klopfgeräuschen oder der Motor nicht mehr zieht und schlecht anspringt soll man etwas unternhemen.
In der Tat, es könnte sein daß der Zylinder schief aufgebohrt wurde. Wahrscheinlichkeit bis zu 50 Prozent. Weiterhin hört sich das ganz danach an, als sei doch die Toleranz zwischen Kolben und Zylinder nicht eingehalten worden. Wenn Du dann einen Nachbaukolben von unbekannter Qualität einbaust kann es passieren, dass dieser im Betrieb "wächst", also breiter und länger wird. Daher unbedingt vor dem ersten Einbauen tempern, sprich wärmebehandeln. Dazu den Kolben mit seinem Kolbenboden auf eine Herdplatte stellen und langsam erwärmen auf bis ca. 150 Grad. Die Temperatur nimmt man mit einem Thermometer direkt von der Kolbenbodenunterseite ab. Wieder abkühlen lassen und Vorgang noch fünf bis sechs mal wiederholen. Jetzt bleibt der Kolben so wie er ist.
Bist Du sicher das der Kolben, bzw. das Pleuel richtig herum eingebaut sind? Das Ölrohr des Kolbens muß in die Ölfangtasche des Pleuels reichen. Dazu muß das Pleuel natürlich so eingebaut sein, dass das Öl von oben nach unten hinein tropfen kann.
Wenn die Bohrungen für die äußeren Lagerstellen unterbrochen sind, wie soll dann Öl dahin kommen? Ist das auch bei Mahle oder anderen Nachbaukolben so? Bin ich momentan überfragt.
So wie Du es schreibst, können wir die Kurbelwelle doch nicht in Betracht ziehen. Das Problem liegt wohl beim Kolben/Pleuelstange, wenn Zylinder gerade aufgebohrt wurde.
Sei froh das Du keinen D1706 oder D2206 hast, da müßtest Du zum Aus- und Einbau des Kolbens jedesmal die komplette Vorderachse ab- und anschrauben, wenn Dir daß ein Trost ist...
Gruß Gordon