Hallo Dieter,
so ganz stimmen deine Ausführungen nicht. Ich hab an der Uni vor Jahren mal unterschiedliche Motoröle durch den Gaschromatographen gejagt, grob unterteilt in jeweils Frisch- und Gebrauchtöl von mineralischem 15-20W 40-50 und 5W50 Vollsynthese mit bis zu 10.000km Laufleistung. Das genau zu beschreiben führte hier zu weit, eventuell bei Intresse mal in nem anderen Schrieb.
Hier nur soviel, das 15W40 ist nicht auf allein "dünnem" Öl aufgebaut plus "Puddingadditiv" Vielmehr ist es ne Mischung aus etwas recht dünnem Öl (so wie man früher Benzin zum Öl in die WK2 Flieger gab) und doch recht dickem Öl für höhere Temperaturen, allerdings nicht zu dick, so dass eben noch Additiv mit drin sein muss. Nachteil der Sache und damals deutlich zu sehen: Die dünnen Öle verdampften im heißen Betrieb nach und nach es gab dann sozusagen aus 15W ein 20W Öl und umgekehrt wurden die Additive für hohe Temp zerhackt und aus 40er Öl wurde sozusagen ein 30er - auf die 10.000km Probe aus dem Motorrad betrachtet (bis 140°C kurzzeitig in der Ölwanne). Die Viskositätsadditive haben nix mit Metallen zu tun, das ist eher son Zeug wie in den Windeln die dort Wasser aufsaugen und "festigen" Statt Wasser/Urin quellen diese Kunststoffe mit/in Mineralöl auf und machen das dann zäher, so wie laaange Wollknäul im Wasser. Der Motor zerreibt die Kunststoffmoleküle dann und die Viskosität sinkt, im Lanz aber nicht, die Verweilzeit ist da viel zu gering.
Zink und Co sind Zusätze für die bessere Schmierung, sogenannte Hochdruckadditive die Metall - Metallkontakt bei lokalem Ölmangel verhindern sollen. Die machen nix weiter - außer eventuell hartnäckiger Ölkohle(verstärkung) im Brennraum. Additiv dagegen wären halogenhaltige Stoffe wie früher im Bleibenzin die Scavenger. Da wird dann z.B. aus Zink(oxid) bei Verbrennungstemperatur gasförmiges und ausstoßbares Zinkchlorid oder Bromid, das was früher grau oder braun nach der Autobahnfahrt rund um den Auspuff zu sehen war. Zudem sind da Stoffe drin die eben Dreck ablösen um ihn in den Ölfilter zu bringen - die sind beim Glühkopf eben nicht nötig bzw. nur nutzbar wenn vorher die alten Ablagerungen raus sind.
Dann sind in legierten Ölen noch Rostschutzmittel mit drin und Stoffe die Säure binden. Zumindest die sollten auch in den "unlegierten" Ölen drin sein.
Kurzum, 15W40 oder gerne auch 20W50er Öle kann man schon fahren, so dünn sind die garnicht und bei den großen Lagerdimensionen bei dann eher geringen Drücken reicht das allemal fürn tragfähigen Ölfilm. Teureres Spezialöl für Glühköpfe schadet aber auch nicht, Rostschutz sollte aber auch da mit drin sein, die Additive sind nämlich aschearm und auch in 2TÖlen immer enthalten, bei Boots-2T sogar eher höher dosiert so nah am Wasser
Schon spät aber noch eines: es gibt extra Diesel(langzeit)Öle und Öle für Betrieb mit schwefelhaltigen Treibstoff z.B. für Schiffe. Davon besser die Finger lassen! "Benzineröl" (die Kennung S steht für Benzin C für Diesel, also SC,SF...und CC, CD...) reicht denn in den extra Dieselölen sind reichlich Additive gegen Schwefelsure Blowby-Abgase drin, damit der Motor nicht von inne rostet. Nachteil, die billigeren Formulierungen enthalten Metalle wie Kalzium statt dem geeigneteren Barium oä. Das ergibt dann sogenannte harte Ölkohle/asche, die möchte man besser nicht aus der Glühnase kratzen müssen. Im 4t Diesel spielt dass keine große Rolle und Glühzündung wie beim Benziner eben auch nicht. Deswegen arbeiten Öle für Benziner mit anderen Stoffen als die (nur) für Dieselmotoren.... ist eben ne Wissenschaft für sich die Motorschmierung.
Guten Rutsch allerseits schonmal
andi