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Restaurationsfrust

Alles über Lanz-Bulldog, Halb- und Volldiesel. Beiträge ab 2010.

Restaurationsfrust

Beitragvon D2506 » 22.10.2022, 14:10

Hallo zusammen,

heute ist bei der Demontage des Zylinderkopfes am 2416 aufgefallen, dass der Zylinder hinter der Dichtfläche des Dichtringes liegt. Ist dies überhaupt möglich? Ich hatte die Hoffnung mit einem 1,7er Dichtring die Kompression zu erhöhen, was natürlich sinnlos ist bei einer vorderen Zylinderlage im Minus. Zudem ist mir dann auch noch eine Schraube abgerissen an der Stopfbuchse, weil alles so zusammengebackt war. Gibt es da noch Rettung für den Zylinderkopf? Wie kann ich die Stopfbuchse entfernen?
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Re: Restaurationsfrust

Beitragvon Zweitakter » 22.10.2022, 17:13

Hallo D2506,

Aus Deinen Beschreibungen werde ich nicht richtig schlau. Zeige uns doch mal Bilder. Das ist einfacher als viele Worte.

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Re: Restaurationsfrust

Beitragvon D2506 » 22.10.2022, 17:54

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Re: Restaurationsfrust

Beitragvon D2506 » 22.10.2022, 17:59

Auf dem Bild sieht man die festgegammelte Stopfbuchse
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Re: Restaurationsfrust

Beitragvon Zweitakter » 22.10.2022, 19:08

Hallo D2506,

Hast Du den Zylinderkopf in dem Bereich wo die Schrauben und die Buchse drin sitzt richtig heiß gemacht?
Normalerweise löst sich dann die Schraube und auch die Stopfbuchse.

Also jetzt mit dem Schweißbrenner das richtig erhitzen und dann einen Meißel in den Spalt zwischen Stopfbuchse und Kopf treiben. Immer abwechseln von beiden Seiten. Zwischendurch wieder erhitzen.

Wenn die Stopfbuchse raus ist kommst Du an den abgerissenen Stehbolzen. Da nun eine Mutter drauf schweißen und den Stehbolzen damit raus schrauben.

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Re: Restaurationsfrust

Beitragvon Alex1616 » 22.10.2022, 20:58

Hallo D2506,

die erste Frage mit der „Zylinderlage im Minus“ macht tatsächlich relativ wenig Sinn, aber ich gehe davon aus dass du den Kolben meinst, der sich im Zylinder bewegt.
Die Vordere Fläche sollte bei OT tatsächlich 0,8-1,5mm über die Dichtfläche der Kopfdichtung herausstehen. Alles schön im Handbuch beschrieben. Wenn er das nicht tut, ist es ein Wunder das er überhaupt läuft. Aber sind einfach tolle Maschinen.
Versuche mal mit einer zweiten Person die am Schwungrad dreht festzustellen wie sehr die Pleullager ausgelutscht sind. Würde da erstmal den Fehler vermuten.

Nicht die Lust verlieren.

Grüße Alex
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Re: Restaurationsfrust

Beitragvon D2506 » 22.10.2022, 23:37

Hallo zusammen,

ja ich hab jetzt den Zylinderkopf Mal in Zitronensäure eingeweicht. Und dann schau ich mal wie ich die Buchse rausbekomm.
Beim Kolben hatte ich die Hoffnung dass eine dünnere Dichtung ausreicht. Dass der Kolben so krass im Minus steht hätte ich nicht gedacht.
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Re: Restaurationsfrust

Beitragvon engineer » 23.10.2022, 08:08

Servus,
dafür kommen 2 Ursachen in Betracht :
1.Pleuel verbogen (passiert nicht selten beim "anschleppen"),
2.Pleuellager extrem ausgelaufen, wie Alex schon geschrieben hat.

In jedem Fall muß der Kolben raus um das festzustellen. Was jedoch nicht raus muß ist die Stopfbuchse ! Dichter als jetzt wird sie nicht mehr und undicht auch nicht wenn sie dermaßen fest sitzt. Bohr die Schraube sorgfältig (zentrisch) aus, Gewinde nachschneiden und fertig.

Gruß Thomas
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Re: Restaurationsfrust

Beitragvon Volker » 23.10.2022, 09:30

Entschuldigt, wenn ich mal eine kurze Zwischenfrage stelle.
Es wird immer wieder über verbogene Pleuelstangen durch Anschleppen geschrieben.
Es erschließt sich mir aber der Grund dafür nicht, es sei denn es steht Flüssigkeit im Zylinder.
Gruß Volker
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Re: Restaurationsfrust

Beitragvon D2506 » 23.10.2022, 11:12

Hallo Thomas,

ich hätte den Düsenhalter/Stopfbuchse nicht angefasst wenn nicht wärend der Fahrt dort Dampf/Rauch entstanden wäre. Um Eindringen von Wasser in den Brennraum zu verhindern wollte ich das ganze neu abdichten.

Auf Facebook sagte man mir dass zum Ausbau den Kolbens/Pleuels der Luftfilter sowie das Luftmembran runter muss. Reicht das aus?
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Re: Restaurationsfrust

Beitragvon Zweitakter » 23.10.2022, 18:13

Hallo D2506,

Bitte kaufe Dir doch mal das Werkstatthandbuch für die Volldiesel Bulldogs. Da stehen die meisten Deiner Fragen schon beantwortetet drin, mit Bildern. Ist nur ein gut gemeinter Rat. :)

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Re: Restaurationsfrust

Beitragvon D2506 » 23.10.2022, 19:05

Ich habe das Werkstattbuch, ich suche nur Hilfe weil es eben nicht wie im Buch ist sondern bereits zu spät
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Re: Restaurationsfrust

Beitragvon Alex1616 » 23.10.2022, 20:10

Hallo,

wie Thomas gemeint hat, ist es tatsächlich wahrscheinlicher, dass das Pleul verbogen ist.
Habe ich im ersten Moment nicht daran gedacht. Aus diesem Grund sind gute Pleuls vom 24er und 28er auch rar geworden.

Das passiert schnell wenn der Brennraum mit Flüssigkeit gefüllt ist und der Schlepper angezogen wird.
Ob es sich dabei um Wasser, Diesel oder Öl handelt ist egal. Deshalb niemals einen Scheunenfund in der Euphorie mal „schnell“ anlassen.

Um den Kolben zu ziehen muss wie von dir beschrieben eigentlich nur der Luftansaug entfernt werden, dann kannst die Muttern und die Lagerschale des Pleullagers entfernen. Kolben und Pleul dann vorsichtig nach vorne heraus schieben. Darauf achten dass das Pleul nicht herunter fällt sonst ist auch gleich noch der Zylinder beschädigt.
Ich persönlich mache dafür immer den Vorderbau weg um das abnehmen des Kolbens zu erleichtern.

Gruß Alex
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Re: Restaurationsfrust

Beitragvon D2506 » 24.10.2022, 08:29

Hallo Alex,

ich habe mir gerade die Anleitung noch im Reparaturhandbuch durchgelesen. Gibt es, falls man feststellen würde dass das Pleuel verbogen ist eine Möglichkeit der Nacharbeit des alten Pleuels? Oder hilft nur ein Tausch?

Viele Grüße
Magnus
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Re: Restaurationsfrust

Beitragvon engineer » 24.10.2022, 10:26

Hallo zusammen,
man kann bis zu einem gewissen Grad verbogene (klingt dramatisch, besser wäre "nicht fluchtende") Pleuel kalt (!) auf der Presse richten. Danach sollte man aber eine Rißprüfung machen denn bereits Oberflächenverletzungen können irgendwann zum Exitus führen. Am besten bringst du es zu einem Motoren-Instandsetzer.

Klar, wenn die Stopfbuchse undicht war muß sie raus, Denkfehler meinerseits ;-)

Volker, du hast recht, wenn sich keine Flüssigkeit im Zylinder befindet ist ein Pleuelschaden
durch Anschleppen eher unwahrscheinlich. Da habe ich eine überlieferte Geschichte ohne eigene Erfahrungswerte weitergegeben.
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