Guten Abend, Gerald,
Du hast einen interessanten Bulldog-Typ beim Wickel, über den man nicht so sehr viel weiß und über den mitunter auch schlicht falsche Ansichten existieren. Nach meinen Recherchen handelt es sich um einen D 7500
25 PS-Acker-Bulldog ab 1939, mit nur drei Gängen, ohne Fußbremse und -gas, das ist schon ganz richtig bei Deiner Maschine. Dazu gehört dann noch ein Alu-Lenkrad und ein zylindrisches (nicht konisches!) Luft-ansaugrohr.
Das besondere Merkmal dieser wahrscheinlich auch damals seltenen Ausführung des D7500 sind die Seitenbleche mit dem hohen Radius über den Hinterrädern, die insgesamt nur zweimal auftauchen (s. u.) - beim Dreigang-, also Acker-Bulldog nur dann, wenn er ab Werk mit Ackerluft- Bereifung ausgestattet wurde. Eine besondere Typenbezeichnung gab es für diese Ausführung nicht, aber die Maschinen gab es. Natürlich sind sie im Nummernbereich nicht extra abgesetzt: meiner ist 120.269.
Weitere charakteristisches Merkmale sinddas schmale, stegförmige Kupplungspedal und der Schalthebel ohne Kugel, und natürlich gab es keinerlei Elektrik an den Dingern.
Interessanterweise sind diese Bulldogs fast alle in späteren Jahren, aber noch in der Zeit, als sie arbeiteten, mit dem 6-Ganggetriebe, Fußbremse und Fußgas nachgerüstet worden - meiner bereits im Jahr 1948, als der Bauer seine erste D-Mark in der Hand hielt, in der Berliner Werksnieder-lassung in Spandau. Ich habe eigentlich nie einen Bulldog in dieser Ausführung angetroffen, der nicht umgebaut wurde.
Der zweite Schlepper, bei dem diese Seitenbleche verbaut wurden, ist der 25 PS-Holzgas-Bulldog, und zwar in beiden Versionen, sowohl der
D 7506-Gas, also die Zweistoff-Maschine als auch der D 7006 Reingaser.
Hier fallen die unendlich vielen Bohrungen in den Seitenwänden ins Auge, die dadurch aussehen wie Schweizer Käse. Kann evtl. mit holzgas-bedingten Anbauten zusammenhängen.
Näheres s. mein Buch "Alle Traktoren von Lanz, S. 260, 270/71, 354/55 und 360/61.
Michael Bach