Re: Ölschleuderring gerissen
Geschrieben von Jürgen am 05. November 2005 17:57:14:
Als Antwort auf: Re: Ölschleuderring gerissen geschrieben von georg am 04. November 2005 14:40:27:
Lieber Georg,
sehr nett und hilfreich wie du hier schreibst.
Ich habe eine Meinung zu dem oben von Dirk Wübbenhorst angeführten Schaden und während vieler Jahre mit über 20 komplett restaurierten Glühköpfen einige Erfahrungswerte sammeln dürfen.
Ein Diskussionsforum wie hier sollte einen Erfahrungsaustasch im Sinne einer Hilfeleistung gegenüber dem Anfragenden sein. Eine wirlich tolle Sache! Zu einer Frage gibt es bestimmt immer mehere Meinungen und Lösungen. Gegenseitige Toleranz sollte dabei gewahrt bleiben.
Um meine auf Erfahrungswerten beruhende "Klugscheißerei" fortzusetzen folgendes:
Sehr selten gibt es Exemplare ohne jegliche Schäden. Manche sind offensichtlich und auf den ersten Blick erkennbar, andere nicht. Schließlich haben die meisten Bulldogs einmal hart gearbeitet, Verschleiß und Schäden sind keineswegs abnormal. Bei der Restauration muß jeder ein Ziel vor Augen haben, will ich ein Museumsstück, dass nur schön da steht oder einen vollends zuverlässigen Oldtimer, der auch genauso wie von Lanz konzipiert hart belastet werden darf und dabei zuverlässig ist. Zwei Lösungen, nur das nötigste machen oder komplett zerlegen und von grund auf überprüfen bzw. dann instandsetzen.
Ein defekter (gerissener) Schleudering weist auf Materialermüdung (Schwingungen) hin, dieser Bulldog hat einiges gearbeitet, dabei ist es egal gesehen zu haben wie und wo er gebrochen ist oder wie lange der Bulldog damit noch gelaufen hat. Wie sehen die Anlaufscheiben aus, die Wellenlagerung, das Spiel des Zwischenrads, Haarrisse im Hubzapfen, die Lagersitze, Pleuel, Schmieranlage, Kolben usw. usw. usw... ?? Vieles kann man erst erkennen und überprüfen, wenn die Welle ausgebaut und zerlegt ist. Dann alles genau vermessen, reinigen und prüfen, geht im ausgebauten Zustand auch viel besser. Nur so hat man Gewissheit und eine Chanche für viele Jahre "Ruhe" zu haben, hoffentlich ist Glück dabei und es ist nur wenig instandzusetzen und materialseitig zu investieren.
Uns was damals so gemacht wurde? Ich habe keine Lust (meine persönliche Meinung) heute nur das allernötigste zu machen (meine Meinung Pfusch), morgen zu fahren und übermorgen mich wieder an den nächsten Schaden zu begeben. Oft entstehen sogar Folgeschäden, die bei sofortiger Gesamtkontrolle- und Instandsetzung hätten vermieden werden können. Am Ende erspart man sich sogar mehrfache Arbeit und womöglich noch Geld hinzu. Wer will schon Geld und Arbeit verpulvern? An der falschen Stelle zu sparen, Arbeit wie Material, hat sich aber schon immer irgendwann gerächt! Ein Bulldog schafft auch heute noch zuverlässig die harte Arbeit von damals, vorausgesetzt er ist von A-Z technisch richtig gut in Schuß. Nun genug meiner gut gemeinten "Klugscheißerei".
- Re: Ölschleuderring gerissen georg 05.11.2005 18:29 (0)