überholung


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Geschrieben von RT-andreas am 29. November 2005 21:32:09:

Als Antwort auf: Re: Dichtringe geschrieben von Ulli aus Dorsten am 29. November 2005 10:15:06:

Hallo Ulli,

Schritt für Schritt:
Ich befürchte dass ich ansonsten einen Eimer voll Schrauben, Ringen und Dichtungen anrichte, die ich nachher nicht mehr in die vorgesehene Reihenfolge bekomme
Anleitung weiß ich nicht woher es die geben könnte. Ich mache es bei unbekannten Teilen immer so: Teil wird schrittweise zerlegt und alle Teile inklusive Schrauben auf einem großen Karton mit Draht festgeheftet. Dabei immer in der Reihenfolge des Ausbaues und eventuelle Anmerkungen kommen mit Bleistift extraweich direkt daneben (Bleistift kann man auch nach Fett/Öldusche noch unverschmiert lesen, Edding, Kuli praktisch nie) Auf diese Weise hat man alles wie mit einer Explosionszeichnung beisammen. Man kann das dann auch fotographieren und so archivieren für spätere Gelegenheiten oder wenn man Teile des "Kunswerkes" zum verzinken... geben muß.

Wie kann ich denn wohl feststellen, ob mit der Pumpe alles in Ordnung ist und gibt es Wege auch diese in Stand zu setzen ?
Für jede Hydraulikpumpe gibt es eine Nennleistung also einen bestimmten Druck den sie bei einem bestimmten Durchfluß bei Drehzahl x erreichen muß. Test ist einfach, Schlauch anschließen an Druckseite, T-Stück Manometer dran. Anderes Ende T-Stück einen Absperrhahn. Idealerweise nun noch einen Durchflußmesser, es geht aber auch ein Messbecher mit Stoppuhr. Nun einfach die Pumpe laufen lassen und per Absperrhahn langsam den Ölfluß abdrehen. Bei Nenndruck am Manometer dann den Durchfluß messen also x Liter in y Sekunden macht z Liter pro Minute bei Nenndruck. Bringt die Pumpe die Menge Öl nicht ist sie hin, bringt sie den Druck nicht ist sie auch hin. Kleine Abweichungen können eventuell je nach Einsatzanforderung noch toleriert werden...
Instandsetzung ist immer möglich fraglich nur der Aufwand. Zahnradpumpen sind meist an den Laufflächen der Räder eingelaufen also einfach neu einschleifen da keine großen Teile nötig(Simmeringe eventuell Lager) recht billig. braucht man wegen Rost ne neue Brille bzw Zahnräder wirds teuer. Drehschieberpumpen sind ebenfalls gut zu überholen, da kann man die Lauffläche der Schieber eventuell nachhohnen... Bei anderen Pumpenarten gilt entsprechendes.

Oder muss die komplett getauscht werden ?
Nö eigentlich nicht, ist ne einfache Kosten Nutzen-Rechung im Einzelfall

Welchen Kostenrahmen würdet ihr denn wohl für die Abdichtung des Hubkolbens der Hysdraulik veranschlagen ?
Keine Ahnung, ist sehr individuell, wir haben schon Powerpacks instandgesetzt da war noch der Lehm von Grafenwöhr dran oder Fettschichten aus dem Koreakrieg...festgerostete Teile ... Muß man einen Zylinder entchromen und neu verchromen lassen und danach hohnen... ist es teurer als nur Dichtungen raus neue rein.
In deinem Fall würde ich die Kartonmethode anwenden damit bekommst du das Teil wieder gut zusammen (soviele Teile sind es ja nicht) Zerlegt siehts du dann ob wirklich was arg hin ist, wenn er jetzt noch tut, nur nicht richtig, dürfte es echt nur die Dichtringe betreffen. Die und Abstreiferringe neu holen und dabei vom Fachman beraten lassen was es heute in der Größe dafür gibt, einbauen und gut. Übrigens lieber etwas mehr ausgeben für beständige Dichtungen. Viton z.B. ist beispielsweise beständig gegen Mineralöl und Biodiesel... normale Dichtungen dagegen härten dabei (RME) aus und schrumpfen. Da man heute nicht weiß ob man morgen gezwungen ist Biohydraulikflüssigkeit zu verwenden sollte man im Falle der Revision gleich Dichtungen und Ringe mit der besten Beständigkeit einbauen sonst hat man später wieder die Sauerei und Arbeit. Kostet oft nur wenige Cent pro Teil mehr.

Gruß
Andi




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